Die Flucht ins Paradies

Okinawa ist das Urlaubsparadies von Japan. In der Coronavirus-Krise war die südlichste Präfektur Okinawas jedoch sehr früh betroffen. Schon im Februar wurden wegen eines Zwischenstopps der Diamond Princess drei Covid-19-Fälle bekannt. Alle Betroffenen erholten sich. Dann kehrte für lange Zeit Ruhe ein. Inzwischen sind insgesamt 17 Erkrankungen bekannt (Stand: 5. April 2020). Die Fälle konzentrieren sich dabei hauptsächlich auf die Okinawa-Hauptinsel mit der Hauptstadt Naha.
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Keine Ansteckungen zählte bislang Ishigaki, das sich ganz im Süden der Präfektur befindet und das Zentrum der Yaeyama-Inselgruppe ist. Die Insel mit ihren 50’000 Einwohnern, den weissen Sandstränden, wunderschönen Korallenriffen und den leicht zu erreichenden Inseln in der Umgebung ist ein Paradies für Touristen (Asienspiegel berichtete). Die Bucht von Kabira gehört zu den bekanntesten Landschaften Japans.
«Die Corona-Flucht»
Genau diese Umstände haben Ishigaki nun zu einem Zufluchtsort machen lassen. In den sozialen Netzwerken verbreitet sich die Meldung, dass man hier sicher sei. Zudem haben Restaurants und Geschäfte weiterhin geöffnet. Viele nutzen diese Gelegenheit, um auf Ishigaki einige Tage in vermeintlicher Sicherheit zu verbringen – und die Golden-Week-Feiertagsperiode steht erst noch bevor. Von Corona-hinan – der «Corona-Flucht» ist inzwischen die Rede.
Dies beunruhigt Bürgermeister Yoshitaka Nakayama. In einer Pressekonferenz vom 31. März 2020 äusserte er seine Besorgnis. Auf Ishigaki gebe es lediglich 3 Quarantäne-Betten. Eine Ausbreitung würde hier schnell zu einer Krise des Gesundheitssystems führen. Er bat die Menschen der Hauptinseln, die Sorgen der Bewohner von Ishigaki ernst zu nehmen. Menschen mit Symptomen sollen bitte von einem Besuch absehen. Man solle nach der Ankunft in Ishigaki auch nicht plötzlich die Masken ablegen und sich in Sicherheit wähnen. Auch in Ishigaki seien sämtliche Hygieneregeln zu beachten, hierzu gehöre auch das Tragen eines Mundschutzes.
Zufluchtsort Okinawa
Die Präfektur Okinawa war für viele Japaner stets ein beliebter Zufluchtsort in unsicheren Zeiten. 2011 zog es Menschen der Hauptinseln aus Angst vor den Folgen des AKW-Unfalls in Fukushima für immer ins weit entfernte Okinawa, wo es keine Atomkraftwerke gibt. Auch Kriminelle auf der Flucht zieht es immer wieder auf eine abgelegene Insel auf Okinawa, in der zumeist vergeblichen Hoffnung nie entdeckt zu werden (Asienspiegel berichtete).
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