Wagyu zum Verschenken
Wagyū, das japanische Rindfleisch, ist eine weltweit bekannte Delikatesse (Asienspiegel berichtete). Die Bezeichnung bedeutet nichts anderes als «japanisches Rind» und steht als Überbegriff für die vier japanischen Zuchtrassen Kuroge (Schwarz), Tankaku (Kurzhorn), Akage (Braun) und Mukaku (Hornlos). In ganz Japan werden diese Rinder, bei denen es sich zu 90 Prozent um Kuroge handelt, mit einer speziellen Futtermischung und ohne Wachstumshormone geduldig grossgezogen.
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Das Merkmal von Wagyū ist ein gleichmässig mit Fett durchzogenes Muskelfleisch, das richtiggehend auf der Zunge zergeht. Sein berühmtester Repräsentant ist das Kobe-Beef (jp. Kobe-gyū). Die Preise für Wagyū sind in den letzten Jahren durch die Öffnung für den Export noch einmal in die Höhe geschnellt (Asienspiegel berichtete).
Die gefallene Nachfrage
Doch nun schlittert dieses Premium-Produkt wegen des Coronavirus in seine grösste Krise. Die sinkenden Umsätze der Restaurants, die Absagen von Festlichkeiten und das Ausbleiben der ausländischen Touristen haben die Preise für Wagyū einbrechen lassen. Die Produzenten bleiben auf riesigen Mengen sitzen. Es sind so viel, dass die Kühllager im ganzen Land komplett überlastet sind. Mit demselben Problem kämpfen übrigens auch die Händler des Blauflossen-Thunfischs. Die hochpreisigen Produkte trifft es schwer in der Krise. Die Wagyū-Branche ist daran, die Kühlkapazitäten im Eiltempo zu erweitern. Darüber hinaus sucht sie nun verzweifelt nach Lösungen, um die Übermengen möglichst schnell abzubauen.
Tagelang kursierte im Rahmen der geplanten Wirtschaftshilfe der Vorschlag eines «Fleisch-Rabatt-Coupons» (jp. onikuken), die der Staat subventionieren und den Haushalten verteilen würde. Doch die Umsetzung dieser Idee ist im Unterhaus ins Stocken geraten. Nun wird darüber diskutiert, ob Wagyū zu einem Schulessen werden soll.
Das grosse Geschenk
Sicher ist, dass der Dachverband Japan Agricultural Cooperatives Group (JA-Zenchu) einen Teil der Übermenge verschenken wird. Hierzu hatte die Organisation am 27. März im Rahmen einer PR-Kampagne eine Verlosung angekündigt. 20 Gewinner würden je zwei 400-Gramm-Wagyū-Steaks im Wert von 5000 Yen der höchsten Klasse erhalten, so das Versprechen.
Die Meldung verbreitete sich in Windeseile. Die Zahl der Anmeldungen explodierten. Die Website war zeitweilig nicht mehr erreichbar. Aufgrund dieses Erfolges hat JA-Zenchu die zu verschenkende Mengen nun massiv erhöht. Anstatt 20 kommen nun 5000 Glückliche in den Genuss dieses Geschenks. Neu erhält eine Person 4x 800 Gramm der besten Wagyū-Sorte im Wert von 10’000 Yen. Weitere 300 Personen erhalten zudem noch weitere Wagyū-Produkte.
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