Einblicke in das Ghibli-Museum
Das Studio Ghibli von Hayao Miyazaki, Isao Takahata und Toshio Suzuki hat Geschichte geschrieben. Seine Animes haben ganze Generationen in ihren Bann gezogen und bei vielen erst das Interesse für Japan geweckt. Seit 2001 kann man in diese Traumwelt im Ghibli Museum mitten im Inokashira-Park in der Stadt Mitaka bei Tokio eintauchen.
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Das Schönste daran ist, dass im hauseigenen Saturn Theater originale Kurz-Animes des Studio Ghibli gezeigt werden, die man sonst gar nie zu Gesicht bekommt. Hier wird zum Beispiel «Boro, the Caterpillar», Hayao Miyazakis bislang letzter Anime aus dem Jahr 2018, gezeigt (Asienspiegel berichtete). Für viele bleibt der Besuch des Ghibli-Museums jedoch ein Traum, der sich kaum erfüllen lässt. Denn selbst in normalen Zeiten ist der Andrang so gross, dass man mindestens einen Monat im Voraus die Tickets reservieren muss; entweder in einem Lawson-Minimarkt oder über ein Reisebüro im Heimatland.
Ungewöhnliche Einblicke
Doch leider befinden wir uns nicht mehr in gewöhnlichen Zeiten. Seit dem 25. Februar ist das Ghibli Museum wegen der Coronavirus-Krise geschlossen. Inzwischen wurde der landesweite Notstand bis zum 31. Mai 2020 verlängert (Asienspiegel berichtete). Die Regierung hat zwar angekündigt, dass Museen in den nächsten Wochen womöglich wieder öffnen dürfen, sofern die Sicherheitsmassnahmen eingehalten werden können. Ob dies auch für das kleine Ghibli Museum gilt, ist noch unklar.
Die Angestellten bleiben jedoch nicht untätig. Seit Mitte April verfügt das Museum über einen eigenen YouTube-Kanal. Im Wochenrhythmus wird ein ganz kurzes Video publiziert, der einen Einblick in das Innere des Komplexes erlaubt. Man sieht darin die Deckenmalerei im Haupteingang, auf der so berühmte Figuren wie Totoro, die Geschwister Satsuki und Mei oder die junge Hexe Kiki künstlerisch verewigt wurden. Auch ein Raum der Ausstellung, das Arbeitszimmer «A Boy‘s Room», wird gezeigt. Im neuesten Kurzbeitrag vom 29. April wird eine Glasmalerei mit dem legendären Katzenbus aus dem Anime «Mein Nachbar Totoro» vorgestellt. Diese YouTube-Beiträge sind keine Selbstverständlichkeit. Immerhin ist das Fotografieren für Besucher strengstens verboten.
Das ganz grosse Projekt
Es bleibt zu hoffen, dass das Ghibli Museum schon bald wieder ihre Tore öffnen kann. Denn eigentlich hat das Anime-Studio Grosses vor für die nächsten Jahre. Im Herbst 2022 soll der erste Teil des neuen Ghibli Park auf dem ehemaligen Expo-Gelände bei Nagoya eröffnet werden. Insgesamt fünf Areale mit zahlreichen bekannten Gebäuden und Elementen aus den Ghibli-Animes werden entstehen (Asienspiegel berichtete).
Für alle, die noch nie einen Ghibli-Film gesehen, bietet sich jetzt übrigens die perfekten Gelegenheit dazu, dies nachzuholen. Seit dem 1. April sind 21 von 22 Animes von Studio Ghibli auf Netflix in Europa zugänglich (Asienspiegel berichtete). Es ist japanische Allgemeinbildung auf Knopfdruck.
Das erste Video vom 14. April 2020
Das zweite Video vom 22. April 2020
Das dritte Video vom 29. April 2020
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