Mehr Masken, mehr Hitzschläge
In Japan steigen die Temperaturen. Am Montag kam es ein weiteres Mal zu einem Manatsubi, einem Sommertag mit Temperaturen von über 30 Grad. In der Präfektur Gunma wurde gar 33,4 Grad erreicht. Derweil hat ganz im Süden, in den Regionen Amami-Oshima und Okinawa, die Regenzeit eingesetzt (Asienspiegel berichtete).
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Im Inselstaat beginnt nun eine längere Periode mit mehr Feuchtigkeit und vielen Hitzetagen mit teilweise über 35 Grad. Der unerbittliche japanische Sommer führt regelmässig zu Gesundheitsproblemen. Im vergangenen Jahr wurden zwischen Mai und September 71’317 Menschen wegen Hitzschlags in ein Krankenhaus eingewiesen, 126 Menschen kamen dabei ums Leben. Der Höhepunkt dieser Welle ist jeweils im August, wenn die Temperaturen anhaltend hoch sind.
Mit Kampagnen, Tipps und Hitzestress-Karten wird die Bevölkerung alljährlich auf diese Gefahr vorbereitet (Asienspiegel berichtete). Doch im anstehenden Covid-19-Sommer steht das Land vor einem neuen Problem. Denn der Mundschutz verträgt sich nur schwer mit der Hitze.
Die Warnung der Experten
Schon jetzt warnen Experten auf allen Kanälen. Denn mit der Maske atmet man ganz automatisch wärmere Luft ein. Ausserdem muss mit dieser Barriere vor dem Mund mehr Energie für das Atmen aufgewendet werden. Dies hat zur Folge, dass sich der Körper an heissen Tagen gefährlich überhitzt. Darüber hinaus führt die «Stay Home»-Aufforderung dazu, dass eine schrittweise Gewöhnung an die steigenden Temperaturen für viele zurzeit nur beschränkt möglich ist.
Es wird daher befürchtet, dass die Hitzschläge in diesem Jahr zunehmen und womöglich den Rekordsommer 2018 mit 95’000 Fällen übersteigen wird. So trägt das ganze Land zurzeit Mundschutz. Bereits liest man auf Twitter über Hitzschlag-Fälle wegen der Maske. Andere beschreiben, wie schwer es ihnen fällt, bei der Hitze einen Mundschutz zu tragen. Man schwitzt vermehrt und hat in den Läden zurzeit wegen der Hygienemassnahmen kaum Sitzgelegenheiten, um sich auszuruhen.
Nur mit mehr Ruhepausen in gekühlten Räumen und mehr Wasserzufuhr lässt sich das Maskentragen mit der Sommerhitze kombinieren, sind sich die Experten einig. Unter diesen Bedingungen wird von intensiven sportlichen Tätigkeiten abgeraten. Die Behörden werden die Hitzschlag-Kampagnen für diesen Sommer aktualisieren müssen.
Der Maskenmangel ist behoben
Beim Nachschub gibt es derweil Gutes zu berichten. Zwar wartet noch der Grossteil des Landes auf die Lieferung der zwei Masken der Regierung, besser bekannt unter den Namen Abenomask (Asienspiegel berichtete). Die Lage in Japan scheint sich dennoch allmählich zu beruhigen.
In immer mehr Geschäften ist dieses begehrte Produkt wieder erhältlich. Ein weiteres Indiz für die Erholung der Lage sind die fallenden Preise. Eine Schachtel mit 50 Masken erhält man in Tokio nun vielerorts für 2000 Yen. Während Wochen hielt sich dieser Preis bei hohen 3500 Yen. Es ist offenbar wieder einfacher, an Importprodukte aus China zu gelangen. Ausserdem hat Japan die heimische Produktion zusätzlich gefördert. Die Behörden rechnen, dass im Mai 800 Millionen Masken dem Land zur Verfügung stehen werden. Das sind 100 Millionen mehr als im Vormonat.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Februar 2024 – Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Jahres-Abonnenten stehe ich für Fragen zur Verfügung. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken