Der Ghi­b­li-Park trotzt der Corona-Krise

Eine Visua­li­sie­rung des Are­als «Seis­hun no oka» mit dem Haus aus dem Ani­me «Stim­me des Her­zens». Bild: © Stu­dio Ghibli

Die Coro­na-Kri­se hat auch in Japan vie­le Wirt­schafts­be­rei­che aus dem Rhyth­mus gebracht. Kon­kur­se, tem­po­rä­re Schlies­sun­gen, Ver­schie­bun­gen und Unter­brü­che sind die Fol­gen. Auch die Bau­ar­bei­ten für den bei Nago­ya geplan­ten Ver­gnü­gungs­park des legen­dä­ren Ani­me-Hau­ses Stu­dio Ghi­b­li (Asi­en­spie­gel berich­te­te) muss­ten ver­scho­ben werden. 

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Auto­ma­tisch kam dabei die Sor­ge auf, dass der Ghi­b­li-Park zum nächs­ten Opfer die­ser Kri­se wer­den könn­te. Die Haupt­in­ves­to­rin die­ses Pro­jekts, die Prä­fek­tur Aichi, hat nun Ent­war­nung gege­ben. Gou­ver­neur Hidea­ki Omu­ra ver­si­cher­te an einer Pres­se­kon­fe­renz, dass der Ghi­b­li Park1 wie geplant im Herbst 2022 eröff­net2 wer­de. Die Coro­na-Kri­se habe kei­nen Ein­fluss darauf. 

Ein legen­dä­res Bauunternehmen

Nun ist auch bekannt, wer die­ses Pro­jekt umset­zen wird. Kaji­ma Cor­po­ra­ti­on wird für den Bau der ers­ten drei Area­le (sie­he unten) zustän­dig sein. 10,6 Mil­li­ar­den Yen wird hier­für bud­ge­tiert. Die Prä­fek­tur Aichi hat sich dabei für den siche­ren Weg ent­schie­den. Kaji­ma wur­de 1840 gegrün­det und ist somit das ältes­te und zugleich gröss­te Bau­un­ter­neh­men Japans. Sei­ne Bau­wer­ke haben das Japan der Nach­kriegs­zeit geprägt. 

Das Kasu­mi­ga­seki-Buil­ding (2. von links) war der ers­te moder­ne Wolk­ren­krat­zer von Tokio. yoshi0511 / Shut​ter​stock​.com

Kaji­ma bau­te 1968 mit dem 36-stö­cki­gen Kasu­mi­ga­seki Buil­ding das ers­te moder­ne und zugleich erd­be­ben­si­che­re Hoch­haus Japans und läu­te­te damit eine neue Ära ein. Zuvor waren Gebäu­de von ledig­lich 31 Metern Höhe erlaubt. 1971 folg­te mit den Dop­pel­tür­men des Keio Pla­za Hotel in Shin­juku das ers­te Hotel­hoch­haus. Drei Jah­re lang war es das höchs­te Gebäu­de Japans und spä­ter auch Schau­platz von zwei «Godzilla»-Filmen.

Kaji­ma bau­te zudem den Flug­ha­fen Kan­sai in der Bucht von Osa­ka (Asi­en­spie­gel berich­te­te), die 4 Kilo­me­ter lan­ge Aka­shi Kaiy­kō-Brü­cke bei Kobe und den 53,8 Kilo­me­ter lan­gen Sei­kan-Unter­mee­res­tun­nel, der Hons­hu mit Hok­kai­do ver­bin­det (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Auch die Restau­rie­rung des his­to­ri­schen Maru­n­ou­chi-Gebäu­de im Bahn­hof Tokio wur­de von die­sem Unter­neh­men umge­setzt (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Bau­be­ginn für den Ghi­b­li Park wird im Juli 2020 sein. Für die wei­te­ren zwei Area­le, die bis 2023 fer­tig­ge­stellt wer­den, wird ein ande­res Bau­un­ter­neh­men zustän­dig sein. Bis nächs­ten Monat will man sich dies­be­züg­lich ent­schie­den haben. Min­des­tens 34 Mil­li­ar­den Yen wird das gesam­te Pro­jekt am Ende kos­ten3.

Schwie­ri­ge Zei­ten für Japans Vergnügungsparks

Für die Welt der Ver­gnü­gungs­parks sind dies gute Nach­rich­ten in schwie­ri­gen Zei­ten. Denn sie lei­det beson­ders stark unter der Coro­na-Kri­se. Nach zwei­mo­na­ti­gen Still­stand beginnt nun aber auch in die­ser Bran­che der Neustart. 

Das Ach­ter­bahn-Para­dies Fuji-Q-High­land in Fujiyo­shi­da und das Lego­land bei Nago­ya haben am 23. Mai den Betrieb wie­der auf­ge­nom­men, das Uni­ver­sal Stu­di­os Japan in Osa­ka wird am 8. Juni fol­gen. Die Hel­lo Kit­ty-Welt San­rio Puro­land wie auch das Tokyo Dis­ney Resort in Tokio blei­ben der­weil bis auf Wei­te­res geschlos­sen.

Die­se drei Area­le wer­den 2022 eröffnet

Als Haupt­ein­gang des Parks wird ein Turm die­nen, der die typi­schen archi­tek­to­ni­schen Ele­men­te aus Ani­mes wie «Das wan­deln­de Schloss» beinhal­ten wird. Auch das Haus aus «Stim­me des Her­zens» ist zu sehen. Bild: © Stu­dio Ghibli
Der Zen­trums­be­reich mit Läden, Restau­rants, Aus­stel­lungs­räu­men und Kino. Bild: © Stu­dio Ghibli
Seit den Tagen an der Welt­aus­stel­lung von Aichi 2005 exis­tiert hier ein nach­ge­bau­tes Haus der Schwes­tern Sats­uki und Mei aus dem Ani­me «Mein Nach­bar Toto­ro». Die­se Welt wird nun aus­ge­baut. Bild: © Stu­dio Ghibli

Die­se zwei Area­le wer­den 2023 eröffnet

Die­ser Bereich wird sich ganz der fas­zi­nie­ren­den Natur­welt von «Prin­zes­sin Monono­ke» (jp. «Mono­­­­­no­­ke-hime») wid­men, mit Figu­ren und Häu­sern aus dem Ani­me von 1997. Bild: © Stu­dio Ghibli
Das wan­deln­de Schloss des Zau­be­rers Hau­ro aus dem gleich­na­mi­gen Ani­me sowie das Haus von Oki­no aus «Kikis klei­ner Lie­fer­ser­vice» ste­hen im Zen­trum die­ser Anla­ge. Bild: © Stu­dio Ghibli

Der Stand­ort des künf­ti­gen Parks

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