Die Burg von Himeji öffnet ihre Tore
Frankreich hat den Eiffelturm, Japan hat die Burg von Himeji. Es ist ein faszinierendes Bauwerk, das nationaler Kulturschatz1 und zugleich UNESCO-Weltkulturerbe2 ist. Die palastartige Architektur dieses zentralen Wachturms ist ein Beispiel dafür, wie in Japan die Begriffe Burg und Schloss fliessend ineinander übergehen. Zwischen dem 14. und dem 17. Jahrhundert wurde sie als riesige Festungsanlage kontinuierlich ausgebaut und ist heute eine von 12 Burgen im Land, die im Originalzustand erhalten geblieben ist (Asienspiegel berichtete).
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Selbst der Zweite Weltkrieg wie auch das Grosse Erdbeben von 1995 hat sie wie durch ein Wunder fast schadlos überstanden. Nach einer langjährigen Restaurierungsphase erstrahlte die Fassade 2015 wieder in strahlendem Weiss (Asienspiegel berichtete). Die Burg ist ein Anziehungspunkt für Besucher aus aller Welt. Der Höhepunkt ist jeweils im April, wenn die 1000 Kirschbäume in der Anlage zu blühen beginnen (siehe Foto oben).
Der Einbruch in der Corona-Krise
Die Corona-Krise3 hat die Burg von Himeji jedoch in einen unfreiwilligen Dornröschenschlaf versetzt. Bereits am 7. März 2020 wurde der Hauptturm4 für Besucher geschlossen. Am 9. April 2020 folgte aufgrund des Covid-19-Notstandes die Schliessung des gesamten Areals. Anstatt 423’000 Besucher, wie es im vergangenen April und Mai noch der Fall war, kamen in diesen zwei Monaten gerade noch 4600.
Am 28. Mai wurde schliesslich der Aussenbereich der Anlage wieder eröffnet. Seit dem gestrigen 15. Juni 2020 darf man endlich auch wieder ins Innere der Burg. Über drei Monate musste man auf diesen Moment warten. Es gelten die inzwischen üblichen Schutzmassnahmen. Maskentragen, Händedesinfektion und Abstandhalten sind Pflicht. Die Körpertemperatur wird hingegen nur auf Wunsch gemessen. Verdachtspersonen und Menschen mit Symptomen werden jedoch gebeten, schon gar nicht zu kommen. Der Einlass wird auf maximal 400 Personen pro Stunde beschränkt.
Die fehlende Kundschaft
In der Anfangszeit wird man jedoch kaum warten müssen. Denn die Burg von Himeji wird noch längere Zeit die Folgen der Corona-Krise spüren. So wird sich der Inlandstourismus wegen der unsicheren Wirtschaftslage nur zögerlich erholen. Ausserdem hat diese Sehenswürdigkeit in den vergangenen Jahren ganz besonders von den ausländischen Touristen profitiert.
Als man 2015 das Bauwerk wiedereröffnete war das Interesse gigantisch. 2,8 Millionen Besucher wurden gezählt, wovon 306’348 aus Übersee waren. Während die Zahl der japanischen Gäste in den Folgejahren zurückging, stieg die Zahl der ausländischen Touristen kontinuierlich an. 2019 kamen noch insgesamt 1,54 Millionen Besucher, davon waren aber bereits 395’003 aus dem Ausland. Jeder vierte Besucher war somit kein Japaner. Diese Gäste werden der Burg von Himeji wie auch den Hotels der Stadt fehlen. Sie werden aufgrund der aktuellen Einreisebestimmungen auch nicht so schnell wieder zurückkommen (Asienspiegel berichtete).
Mein Kurzfilm über die Himeji-Burg
Der Standort der Burg von Himeji
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