Iya-kei: Das abgeschiedene Tal im Herzen von Shikoku
Zurzeit ist Japan in weiter Ferne. Träume von einer Japan-Reise darf man aber weiterhin. In dieser neuen Serie stelle ich Orte vor, die man besuchen sollte, sobald diese Krise einmal vorbei ist. Weitere Inspirationen finden Sie auf meinem Instagram-Kanal wie auch in meinem Reisebuch «Jan in Japan – 60 Orte abseits von Tokio und Kyoto».
Eine Reise ins Iya-Tal
Das Tal von Iya1 im Herzen der kleinsten Hauptinsel Shikoku gehört zu den abgeschiedensten Orten in Japan. Hohe Berge, dichte Wälder, enge Täler und Schluchten prägen diese unzugängliche Region, in der sich einst Besiegte und Verfolgte versteckten. Die Bewohner haben sich über die Jahrhunderte eingerichtet, in Tälern und an steilen Hängen. Aus Lianen bauten sie Brücken, um die Schluchten und Flüsse zu überwinden. Früher gab es 13 dieser Kazurabashi-Brücken. Drei sind als Kulturschatz und Touristenattraktion geblieben. Doch aufgepasst, für die Überquerung sollte man schwindelfrei sein.
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Den Eingang in diese unzugängliche Region bilden die Oboke-Koboke-Schluchten mit ihren einzigartigen Felsformationen. Mit einer Schiffsfahrt auf dem Yoshino-Fluss kommt man diesem Naturphänomen ganz nahe. Im Frühling ist dort jeweils ein ganz besonders Spektakel zu beobachten. Seit 1982 werden dort die «fliegenden Karpfenfahnen» über den Yoshino-Fluss gehängt. Koinobori heissen diesen auf Japanisch. Jeweils am 5. Mai, dem Tag des Kindes, wehen diese im ganzen Land. Die fliegenden Karpfen des Yoshino-Flusses sind derweil bis Mitte Juni zu sehen (Asienspiegel berichtete).
Der Manneken-Pis und das Tal der Puppen
Eine schmale Strasse führt an steilen Berghängen entlang durch den westlichen Teil der Region, wo es zeitweise 200 Meter in die Tiefe geht. Die lokalen Busfahrer gehören zu den Besten ihres Fachs – und auf einmal trifft man dort an einer Klippe auf einen Manneken-Pis, der sich zum Wahrzeichen dieses Ortes entwickelt hat. Gleich in der Nähe befindet sich das abgeschiedene Ryokan Wanoyado, das majestätisch auf einem Bergvorsprung thront. Das Luxushotel besitzt sogar eine eigene Standseilbahn, die die Gäste zum Bad am Iya-Fluss führt.
Der Osten des Iya-Tales ist noch abgeschiedener. Im kleinen Dorf Nagoro ist die Entvölkerung so weit fortgeschritten, dass Tsukimi Ayano, eine der letzten Bewohnerinnen, den Ort mit lebensgrossen Puppen zu bevölkern begann und damit die wohl eigenartigste Sehenswürdigkeit Japans erschaffen hat (Asienspiegel berichtete).
Ein Kurzfilm über meine Reise durch Shikok, inkl. Iya-Tal
Der Standort des Iya-Tals
- 祖谷渓 | iyakei | das Tal von Iya ↩
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