Japan plant die erste sanfte Grenzöffnung
Japan hält das Einreiseverbot für 111 Nationen, die Visa-Annullierungen sowie die Aufhebung der Visumfreiheit weiterhin aufrecht (Asienspiegel berichtete). Diese Beschränkungen gelten offiziell bis Ende Juni, können jedoch jederzeit verlängert werden. Aussenminister Toshimitsu Motegi deutete Mitte Mai zudem an, dass Japan die Öffnung der Grenzen in kleinen Schritten vollziehen und den Geschäftsleuten den Vorrang geben werde (Asienspiegel berichtete).
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Damit scheint klar, dass ein Sommerurlaub in Japan für ausländische Touristen keine realistische Option ist. Der Inselstaat wird diesbezüglich sehr vorsichtig vorgehen. Wie vorsichtig dies sein wird, zeigen nun erste Recherchen der Yomiuri Shimbun.
Die ersten vier Nationen
Demnach haben Regierungsleute durchsickern lassen, dass man in einem ersten Schritt das Land für Geschäftsreisende aus Thailand, Vietnam, Australien und Neuseeland öffnen möchte. Letztere drei sind Mitglieder des transpazifischen Freihandelsabkommens TPP11. Thailand ist derweil ein wichtiger Produktionsstandort für japanische Firmen. Alle vier Nationen haben zudem die Covid-19-Krise in den Griff bekommen und weisen nur noch wenige bis gar keine Neuansteckungen auf. Es sind alles gute Voraussetzungen für einen ersten Testlauf. Im Juni sollen die Gespräche mit den vier Ländern stattfinden. Die Nachbarländer China und Südkorea werden hingegen erst in einem zweiten Schritt berücksichtigt.
Doch selbst nach einer Lockerung wird eine Reise mit viel Hürden verbunden sein. Die Geschäftsreisenden werden ein Visum und eine Bescheinigung benötigen, die bestätigt, dass man kurz vor der Abreise negativ auf Covid-19 getestet wurde. Nach der Ankunft in Japan wird ein zweiter PCR-Test am Flughafen vorgenommen, so ein erster Plan der Regierung.
Europa hat keine Priorität
Europa ist in dieser Angelegenheit mit keinem Wort erwähnt worden. Das bedeutet, dass Deutschland, die Schweiz und Österreich wohl frühestens ab Herbst mit einer ersten Lockerung der Einreisebestimmungen rechnen können, wenn überhaupt.
Denn Japan ist bezüglich einer Wiederbelebung des Einreisetourismus offensichtlich nicht in Eile. Vielmehr will die Regierung zunächst den Inlandstourismus in die Gänge bringen und diesen grosszügig subventionieren. «Go To» nennt sich diese Kampagne, mit der die Nachfrage in diesem Sommer stimuliert werden soll. Reisebüros, Hotels und touristische Geschäfte können dank dieses staatlichen Subventionsprogramms ab Ende Juli ihren Kunden Verbilligungen von bis zu 50 Prozent anbieten. Die japanische Regierung wird hierfür umgerechnet 14 Milliarden Euro aufwenden (Asienspiegel berichtete).
Für ausländische Touristen rückt derweil eine Japan-Reise in diesem Jahr in weite Ferne. Die Intensität dieser Krise hat aber auch gezeigt, dass man diesbezüglich die Hoffnung nicht verlieren sollte. Womöglich könnte doch noch alles schneller gehen als man denkt.
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