Japans Grenzöffnung in kleinen Schritten
Noch gilt ein striktes Einreiseverbot1 für die allermeisten Länder. So schnell wird sich an diesem Zustand nichts ändern. Premierminister Shinzo Abe betonte diese Woche, dass Japan nur schrittweise und bedachtsam die Grenzen wieder öffnen werde. Ein Versuchsballon könnte aber bald starten. Der Inselstaat möchte für Geschäftsreisende aus Australien, Neuseeland, Thailand und Vietnam die Einreise nach Japan wieder erlauben (Asienspiegel berichtete). Die Gespräche auf diplomatischer Ebene laufen. Die Ausgestaltung nimmt immer konkrete Formen an, wie die japanischen Medien in Erfahrung gebracht haben.
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Die strikten Auflagen und die Hürden
Demnach sollen maximal 250 Einreisen pro Tag für Geschäftsreisende2 erlaubt werden. Es müssen vor und nach dem Flug Covid-19-PCR-Tests3 durchgeführt werden, der erlaubte Bewegungsradius wird zudem stark eingeschränkt. So müssen die Einreisenden einen Plan mit Informationen zum Hotel und den weiteren Aufenthaltsorten vorlegen. Ausserdem wird im Smartphone das GPS-Tracking aktiviert sein müssen, um bei einer Erkrankung ein allfälliges Contact-Tracing zu ermöglichen. Zusätzlich könnten die Einreisenden gebeten werden, keine öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen. Im Gegenzug soll es keine 2-wöchige Quarantäne geben.
Ein weitere wichtige Bedingung Japans ist das Reziprozitätsprinzip. Auch die japanischen Geschäftsleute müssen die Möglichkeiten erhalten, in die entsprechenden Länder reisen zu dürfen. Ob Neuseeland, das die Coronakrise gerade erst erfolgreich überwunden hat, zum jetzigen Zeitpunkt dazu bereit ist, bleibt offen. Es gibt noch einige Hürden zu bewältigen. Änderungen, Anpassungen und Verzögerungen sind nicht auszuschliessen. Klar ist einzig, dass eine Einreise mit vielen Auflagen verbunden sein wird. Die Lockerungen4 sollen aber noch diesen Sommer umgesetzt werden.
Europa muss warten
Die Prioritäten sind in dieser Angelegenheit ebenfalls klar gesetzt. Nach den Geschäftsreisenden und «notwendigen Personen», dazu gehören auch die ausländischen Praktikanten, sollen in einem zweiten Schritt die Austauschstudenten wieder ins Land gelassen werden. Erst in einem letzten Schritt werden die Touristen folgen. Sollte der Versuchsballon mit den vier Ländern erfolgreich verlaufen, wird Japan die Massnahme voraussichtlich auf die Nachbarländer ausweiten.
Europa wird in dieser Angelegenheit weiterhin mit keinem Wort erwähnt. Es ist davon auszugehen, dass Japan zunächst die Auswirkungen der Lockerungsmassnahmen innerhalb des EU- und Schengenraums beobachten wird.
Air New Zealand in den Startlöchern
Derweil scheint sich eine Fluggesellschaft bereits auf die schrittweise Öffnung mit Japan einzustellen. Air New Zealand hat bekanntgegeben, dass sie ab dem 25. Juni wieder wöchentlich von Auckland nach Narita fliegen wird. Die Route wurde am 30. März infolge der Einreiseverbote ausgesetzt.
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