Eine neue Welle und schwere Regenfälle
Ein Rückblick auf Ereignisse, die Japan in der Woche vom 29. Juni bis 5. Juli 2020 beschäftigt haben.
DER BEGINN DER NÄCHSTEN WELLE?
Nach Wochen der Zuversicht mit anhaltend tiefen Covid-19-Neuansteckungen ist auch in Japan die Verunsicherung zurück. Gestern war in Tokio der dritte Tag in Folge mit mehr als 100 Ansteckungen. Dabei fällt auf, dass sich momentan viele junge Personen zwischen 20 und 39 Jahren im Nachtleben anstecken (Asienspiegel berichtete). Auch in anderen Regionen des Landes flammt das Coronavirus wieder auf. In Kagoshima haben sich gestern Samstag in einer Bar mindestens 34 Menschen angesteckt. Lange blieb die südliche Präfektur von einer grossen Ansteckungswelle verschont.
Zugleich melden sich in Japan die Naturgewalten zurück. Gestern kam es in den Präfekturen Kumamoto und Kagoshima auf der Südinsel Kyushu zu historisch starken Regenfällen. Der regionale Fluss Kumagawa trat dabei über die Ufer. Weite Gebiete wurden überschwemmt (im Tweet oben ist der Bahnhof Hitoyoshi in Kumamoto zu sehen). Es kam auch zu Erdrutschen. Mindestens 27 Menschen sind gestorben. 10’000 Soldaten wurden ins Katastrophengebiet geschickt. 200’000 Menschen wurden aufgefordert, Schutz zu suchen. Hierbei ergibt sich ein weiteres Problem: Wie kann man in der Corona-Krise Menschen in grossen Evakuierungszentren sicher unterbringen? Mit dieser Frage beschäftigen sich die Behörden seit Wochen. Zusätzliche Trennwände, regelmässiges Fiebermessen, aber auch die Bereitstellung von Hotelzimmern sollen Abhilfe schaffen.
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DIE WOCHE BEI ASIENSPIEGEL
In Japans Bahnwelt hat diese Woche ein neues Zeitalter begonnen. Auf der Hochgeschwindigkeits-Strecke von Tokio via Osaka bis nach Fukuoka wurde der Shinkansen der neuesten Baureihe N700S in Betrieb genommen. Es handelt sich um die erste Neuentwicklung seit 2007 (Asienspiegel berichtete). Zugleich muss der Bau der futuristischen Magnetschwebebahn zwischen Tokio und Nagoya einen herben Rückschlag in Kauf nehmen. Das angepeilte Eröffnungsjahr 2027 scheint nicht mehr realistisch zu sein. Die Grüntee-Präfektur Shizuoka hat ein Veto eingelegt (Asienspiegel berichtete).
Grenzen bleiben geschlossen
Ausländische Touristen können von einer Fahrt im Shinkansen derweil nur träumen. Obwohl die EU die Grenzen für Japan wieder geöffnet hat, bleibt Japan weiterhin hart. Das Land hat ganz andere Pläne für die Grenzöffnung (Asienspiegel berichtete). Zudem wird der neuerliche Anstieg der Covid-19-Fälle im eigenen Land unweigerlich dazu führen, dass der Einreisetourismus nicht so schnell wieder aufgenommen wird.
Die Stadt mit europäischem Flair
Solange bleibt uns nur der Traum von einer Japan-Reise, wie zum Beispiel in die historische Hafenstadt Hakodate, wo sich bereits Mitte des 19. Jahrhunderts Menschen aus dem Westen niedergelassen haben (Asienspiegel berichtete).
Japans Contact-Tracer
Zunächst gilt nun auch für Japan, die steigenden Covid-19-Zahlen wieder zu senken. Dabei hat das Land schon mehrmals bewiesen, dass es beim analogen Contact-Tracing führend ist – und inzwischen international dafür gelobt wird (Asienspiegel berichtete).
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