Hakodate: Die historische Hafenstadt
Zurzeit ist Japan in weiter Ferne. Träume von einer Japan-Reise darf man aber weiterhin. In dieser neuen Serie stelle ich Orte vor, die man besuchen sollte, sobald diese Krise einmal vorbei ist. Weitere Inspirationen finden Sie auf meinem Instagram-Kanal wie auch in meinem Reisebuch «Jan in Japan – 60 Orte abseits von Tokio und Kyoto».
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Eine Reise nach Hakodate
Hakodate liegt am südlichen Zipfel der Nordinsel Hokkaido. Mit der Fähre dauert die Überfahrt von Aomori am Nordzipfel der grossen japanischen Hauptinsel Honshu etwas mehr als 3 Stunden. Mit dem 2016 eröffneten Hokkaido-Shinkansen dauert es gerade einmal eine Stunde. Die Fahrt führt dabei durch den Seikan-Unterwassertunnel, der Honshu mit der Nordinsel verbindet (Asienspiegel berichtete). Hakodate, dessen Geschichte bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht, war für Japan schon immer das Zugangstor zur Nordinsel (Asienspiegel berichtete).
Bereits Ende des 18. Jahrhunderts, als Hokkaido noch Ezo hiess und mehrheitlich das Land der Ureinwohner Ainu war, florierte die Handelsstadt als Aussenposten des Tokugawa-Shogunats. Mit der von der USA erzwungenen Öffnung des Landes wurde Hakodate 1859 zu einer von fünf Hafenstädten, in denen ausländische Schiffe anlegen und Handel treiben durften. Die Stadt wurde in der anschliessenden Modernisierungszeit zu einem Ausgangspunkt für die Erschliessung der Nordinsel, die fortan Hokkaido heissen sollte. Das Viertel Motomachi mit seinen Häusern im westlichen Stil, Konsulaten und Kirchen sowie der herausgeputzte Hafen mit den alten Lagerhäusern aus Backstein sind Zeugen jener bewegten Epoche.
Die historische Stadt
Bis heute besitzt die Stadt ein ganz eigenes Flair, zu dem auch die alte Strassenbahn, der Hachimanzaka-Hang mit der eleganten steilen Strassenallee oder auch die ehemalige Zitadelle Goryōkaku beitragen. Letztere ist eine Festung, die es so kein zweites Mal in Japan gibt. Erbaut wurde die Anlage 1866. Die sternenförmige Bauart basiert auf der europäischen Zitadellen-Architektur des 17. Jahrhunderts. Ein einziges Mal kam sie zum Einsatz, als für eine kurze Zeit aus der Nordinsel die unabhängige Republik Ezo wurde (Asienspiegel berichtete).
Derweil bietet der Hausberg Hakodateyama eine eindrückliche Aussicht auf die nächtlichen Lichter der pittoresken Hafenstadt. Hakodate ist, ähnlich wie Nagasaki, gerade für Geschichtsinteressierte ein besonderer Anziehungspunkt. Hier sind die Spuren der Zeit, als sich Japan von einem abgeschotteten Feudalstaat zu einer modernen Industrienation mit Grossmachtsansprüchen verwandelte, noch überall sichtbar.
Die kulinarische Stadt
Aber auch die Gourmets kommen in Hakodate auf ihre Kosten. Der Besuch des lokalen Fischmarktes gleich eben dem Bahnhof ist ein kulinarisches Paradies. Die Auswahl an Fischrestaurants ist hier riesig. Im Restaurant Nibankan Shokudo gibt es beispielsweise für gerade mal 500 Yen grosszügige Portionen Fisch und Meeresfrüchte. Was will man mehr?
Mein Kurzfilm über Hokkaido, inkl. Hakodate
Der Standort von Hakodate
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