Staatlich subventionierter Urlaub

Das Coronavirus hat das jahrelange Wachstumsgeschäft mit dem Inbound-Tourismus in Japan zu einem abrupten Halt gebracht. Im Mai wurden gerade noch 1700 Ankünfte von ausländischen Besuchern gezählt und selbst diese Zahl ist noch ein Übertreibung, wenn man die Statistik genauer analysiert (Asienspiegel berichtete). Eine Erholung dieses Geschäft ist nicht in Sicht, zumal Japan bei der Grenzöffnung sehr vorsichtig vorgeht und bewusst keine Eile zeigt (Asienspiegel berichtete). Die Bekämpfung des Coronavirus hat auch in den kommenden Monaten Priorität haben. An einem explosiven Anstieg wegen zu vieler Einreisen hat niemand Interesse.
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Reisen zum halben Preis
Für die Tourismus-Branche in Japan sind dies keine gute Nachrichten. Immerhin wurden in den vergangenen Jahren riesige Summen in die Modernisierung und den Ausbau der Infrastruktur investiert. Stattdessen soll nun der Inlandstourismus zur Erholung der Branche entscheidend beitragen. Unterstützt wird dieses Unterfangen grosszügig von der Regierung. «Go To Travel» heisst diese Kampagne, für die der Staat umgerechnet rund 12 Milliarden Euro budgetiert hat.
Hiermit können die Japaner mit einem Rabatt von bis zu 50 Prozent auf Reisen in Japan gehen, wobei der Maximalbetrag bei 20’000 Yen für eine Reise mit Übernachtung und bei 10’000 Yen für einen Tagesausflug liegt. Hierbei werden zum Grossteil die Transport- und Hotelkosten subventioniert. Zusätzlich werden ab September auch Gutscheine ausgestellt, die man in Restaurants, Geschäften und bei Ausflügen vor Ort einlösen kann. Abgewickelt werden die Rabatte über Reisebüros und Online-Buchungsseiten.
Übrigens ist dieses Vorgehen nichts Neues. Fukkōwari («Wiederaufbau-Rabatt») nannte man bislang dieses Angebot, mit dem Regionen nach Naturkatastrophen unkompliziert und zügig finanziell vom Staat unterstützt wurden (Asienspiegel berichtete).
Inlandsreise anstatt Olympia
Starten wir die «Go To Travel»-Kampagne am 22. Juli 2020, dem Start der eigens für die Sommerspiele 2020 erschaffenen Mini-Golden-Week mit vier aufeinanderfolgenden freien Arbeitstagen (Asienspiegel berichtete). Die Olympischen Spiele wurden zwar abgesagt, den speziellen Feiertagskalender 2020 hat man jedoch unverändert so belassen. Nun soll es mit dieser speziellen Kampagne doch noch etwas zu feiern geben.
Kritiker sprechen derweil von einem denkbar schlechten Zeitpunkt. So steigen die Covid-19-Fälle zurzeit im ganzen Land wieder an (Asienspiegel berichtete). Eine subventionierter Reiseboom könnte diese Lage noch verschärfen.
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