Der gelbe Shinkansen
Seit über 10 Jahren schreibe ich diesen Blog, bin mit Japan durch dick und dünn. Über 4200 Artikel haben sich so angesammelt. In dieser Serie stelle ich einen lesenswerten Beitrag aus diesem Archiv vor. Der folgende Artikel erschien am 27. Juli 2015 auf asienspiegel.ch.
AUS DEM ARCHIV – Am 25. Juli 2015 gab es im Betriebswerk von JR Central in Hamamatsu eine seltene Gelegenheit, den offiziellen Shinkansen-Inspektionszug von nahem zu betrachten. Erstmals überhaupt durfte die Öffentlichkeit damals zuschauen, wie der 25 Meter lange Vorderwagen für Unterhaltsarbeiten angehoben und somit die Mechanik des «Bauchs» enthüllt wurde. Das Zuschauerinteresse war riesig.
«Der Leibwächter des Shinkansen» nennen die Japaner ehrfürchtig diesen Zug, der seit 1974 dafür sorgt, dass es auf dem japanischen Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Tokio und Fukuoka auf der Südinsel Kyushu zu keinen Unfällen kommt. Mit Computern, Kameras und Messgeräten ausgerüstet, untersucht er regelmässig die Oberleitungen und Gleise. Selbst Abweichungen im Millimeterbereich werden damit erkannt. Seine gelbe Farbe hat ihm im Volksmund den Übernamen Doctor Yellow eingebracht. Mit der Aktion im JR-Central-Betriebswerk wurde er für einmal zum «fliegenden Shinkansen».
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Alle 10 Tage unterwegs
Alle 10 Tage ist Doctor Yellow auf der Tokaido-Shinkansen-Strecke im Einsatz. Sein offizieller Fahrplan ist der Öffentlichkeit nicht bekannt. Und so heisst es, dass es Glück bringe, wenn man Doctor Yellow bei seiner rasenden Arbeit erblickt. Nur wenige haben ihn bisher von so nahe betrachten dürfen. 2014 gab es anlässlich der 50-Jahr-Feier des Shinkansen eine ähnliche Gelegenheit. Damals wurde ausgewählten Besuchern eine öffentliche Führung durch den Hightech-Zug gewährt (Asienspiegel berichtete).
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