Der nachgebaute Scramble Crossing von Shibuya
Der Scramble Crossing vor dem Tokioter Bahnhof Shibuya gehört zu den international bekannten Wahrzeichen Japans. Der Ort mit der berühmten Diagonalquere und den gigantischen Postern und digitalen Reklamen an den Fassaden der anliegenden Hochhäuser verkörpert das dynamische, moderne Tokio (Asienspiegel berichtete). Zusammen mit dem Times Square in New York ist der Scramble Crossing die wohl berühmteste Kreuzung der Welt.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Hier schiessen Touristen aus allen Perspektiven Erinnerungsfotos. Auch die Filmindustrie liebt den Scramble Crossing. In zahlreichen Filmen ist der Ort in kurzen Ausschnitten zu sehen. Der Dreh von längeren und aufwendigen Szenen ist jedoch kaum möglich. Zu geschäftig und verkehrstechnisch zu wichtig ist diese Kreuzung, um eine Drehbewilligung zu erteilen.
Die Kopie des Scramble Crossing
Dieses Problem wurde nun aber gelöst. In Ashikaga, in der Präfektur Tochigi unweit von Tokio, wurde auf einer Fläche von 6600 Quadratmetern eine Kopie des Scramble Crossing von Shibuya gebaut. Fast alles, was man von der originalen Stätte kennt, findet man auch im Ashikaga Scramble City Studio. Ampeln, Lampen, Verkehrsschilder, Bäume, Kanalschächte, Treppenhäuser, die in den Untergrund führen, die Kōban-Polizeibox oder auch der Eingangsbereich zum JR-Bahnhof inklusive Toiletten.
Grüne Wände umschliessen das Areal und ermöglichen, die umgebenden Hochhäuser und andere Elemente nachträglich digital einzufügen. Für die Macher von Werbungen, Serien und Filmen eröffnen sich somit ganz neue Möglichkeiten. Auf einen Schlag werden selbst für weniger finanzstarke Produktionen aufwendige und längere Szenen auf der Kreuzung möglich. Das Ashikaga Scramble City Studio steht aber nicht nur Filmproduktionen, sondern auch Fotografen und Event-Veranstaltern zur Verfügung. Für einen Dreh bezahlt man pro Tag eine Grundgebühr von 800’000 Yen.
Der grüne Frosch
Das neuartige Studio hat auch den Vorteil, dass man flexibel verschiedene Jahre der sich ständig wandelnden Umgebung des Shibuya Crossing rekonstruieren kann. So ist beispielsweise auf dem aktuellen Areal noch der grüne ausrangierte Bahnwagen zu sehen, der Tourismus-Informationsstelle und Mini-Museum in einem war (Asienspiegel berichtete). Aogaeru («Green Frog») nannte man diesen umgenutzten Bahnwagen liebevoll, der am 3. August 2020 entfernt und nach Odate in der Präfektur Akita gebracht wurde. Dort wird er als Ruheort für Besucher des Akita Dog Visitor Center dienen (Asienspiegel berichtete).
Es ist übrigens nicht das erste Mal, das der Scramble Crossing kopiert wird. Für «Fast and the Furious: Tokyo Drift» wurden auf einem Parkplatz in Los Angeles ebenfalls Elemente der Kreuzung nachgebaut. Selbst für diese Grossproduktion gab es keine Drehbewilligung am realen Ort.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Februar 2024 – Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Jahres-Abonnenten stehe ich für Fragen zur Verfügung. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken