Ein Gütesiegel für sichere Restaurants
Die japanischen Restaurants, der Stolz und die Seele der Essnation Japan, leiden. Die Corona-Krise trifft sie hart. 64 Gastronomie-Unternehmen mussten im ganzen Land als direkte Folge der Pandemie Insolvenz anmelden (Stand: 25. August 2020). Bei jedem vierten Konkurs in dieser Kategorie handelt es sich inzwischen um ein Restaurant oder ein Hotel.
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Die Restaurants, die weitermachen, vermelden seit Monaten Umsatzeinbussen, wie die Zahlen der Vereinigung Nihon Food Service zeigen. Demnach sind die Umsätze der grossen Restaurantketten auch im Juli eingebrochen. 15 Prozent betrug das Minus im Vergleich zum Vorjahr. Die Family Restaurants (Asienspiegel berichtete) mussten gar ein Minus von 22,6 Prozent hinnehmen. Am schlimmsten traf es die Pubs und Izakaya-Kneipen, die einen Rückgang um 53,9 Prozent verzeichneten (Asienspiegel berichtete).
Ganz besonders leiden die Restaurants in den Ausgehzentren der Grossstädte (Asienspiegel berichtete). In den Vororten hingegen scheinen sich viele vom ersten Schock erholt zu haben. Die Aussichten bleiben jedoch trübe. Gerade erst hat die Hauptstadt Tokio ihre Forderung, die Restaurants bis spätestens 22 Uhr zu schliessen, bis 15. September verlängert.
Die Einführung des Gütesiegels
Der zentrale Tokioter Bezirk Chiyoda rund um den Bahnhof Tokio versucht nun, mit einer neuen Massnahme ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln. Hierzu hat die Lokalregierung ein Gütesiegel für Restaurants entwickelt, die die Covid-19-Schutzmassnahmen gewissenhaft umsetzen. Bestätigt werden diese Bemühungen mit einem Aufkleber, der für alle Kunden ersichtlich im Restaurant angebracht werden kann.
Die fünf Sicherheiten
Dabei gilt es fünf Sicherheiten zu gewährleisten. Es sind dies «gründliches und regelmässiges Lüften», «Händewaschen und Maskentragen», «genügend Abstand zwischen den Gästen sicherstellen», «Wiederholte Reinigung und Desinfektion der Räumlichkeiten» und «Tägliche Kontrolle des Gesundheitszustandes der Mitarbeiter». Für die korrekte Umsetzung gibt es das Gütesiegel der Klasse 1. Restaurants, die darüber hinaus weitere Schutzmassnahmen einführen und dies durch eine detaillierte Inspektion der Behörden bestätigen lassen, dürfen sich mit dem Gütesiegel der höheren Klasse 2 schmücken.
Sämtliche Restaurants beider Klassen werden auf der Website des Bezirks Chiyoda als Belohnung öffentlich aufgelistet. Das Label ist ein Ansatz, das Vertrauen in die Sicherheit der Restaurants zurückzugewinnen. Mit einer weiteren Massnahmen hofft derweil die Landesregierung, die Umsätze wieder anzukurbeln. Mit der sogenannten «Go to Eat»-Kampagne, die bald beginnt, will sie mit staatlich finanzierten Rabatten in Form von Coupons und Punkteguthaben die Restaurantumsätze ankurbeln.
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