Das Tokyo-2020-Visum

Als man die Verschiebung von Tokyo 2020 ankündigte, war die Hoffnung unter den Organisatoren gross, die Austragung 2021 zu einer Feier der globalen Überwindung der Corona-Krise zu machen. Inzwischen ist man zur Erkenntnis gelangt, dass diese Pandemie die Welt noch länger beschäftigen wird. Aus diesem Grund setzt man heute auf das Stichwort der Vereinfachung der Spiele, bei der die Sicherheit, die Streichung unnötiger Nebenveranstaltungen und die Kostenreduktion im Vordergrund stehen (Asienspiegel berichtete).
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«Sichere Sommerspiele» sind hierbei zuoberst auf der Prioritätenliste. Dabei muss zunächst die Hauptfrage geklärt werden, wie die Protagonisten, die Athleten aus aller Welt, überhaupt nach Japan einreisen können? Immerhin stehen aktuell 159 Länder auf der Einreiseverbotsliste (Asienspiegel berichtete).
Ein Visum mit Auflagen
Offenbar gibt es nun erste Lösungsansätze. Japan wird hierfür ein spezielles Visum erschaffen. Die Yomiuri Shimbun hat in diesem Zusammenhang erfahren, dass den Athleten, Betreuern und Mitarbeitern die 14-tägige Quarantänepflicht erlassen werden soll. Die Bedingung ist jedoch, dass sich diese Personen einzig im Athletendorf und in den Sportstätten aufhalten dürfen.
Das Athletendorf soll somit zu einer sicheren abgeriegelten Blase werden, so wie man es derzeit im amerikanischen Basketball oder bei den Tennisspielern des US-Open sieht. Die Athleten werden zudem mehrmals auf Covid-19 getestet. Bereits in den nächsten Tagen wollen die Verantwortlichen die ersten Details hierzu ausarbeiten und noch in diesem Jahr präsentieren. Die Organisatoren rechnen mit bis zu 15’000 Sportlern und Mitarbeitern, die aus 200 Ländern einreisen werden. Es ist jetzt schon mit einem riesigen logistischen Aufwand zu rechnen.
Die ungeklärte Frage
Dieses «Tokyo-2020-Visum» wird zur Grundlage für die Austragung der Olympischen Spiele im Hochsommer 2021. Die Frage der Teilnahme von Zuschauern, insbesondere internationalen Zuschauern, bleibt derweil ungeklärt. Man wird dieses Thema zuletzt behandeln. So gilt für ausländische Touristen nach wie vor ein Einreiseverbot. Es ist zu hoffen, dass sich dies bis im Juli 2021 ändern wird (Asienspiegel berichtete).
Immerhin hat Japan Anfang September eine Grenzöffnung für Ausländer mit Wohnsitz in Japan umgesetzt (Asienspiegel berichtete). Zugleich hat der Inselstaat mit ausgewählten Ländern erste «Travel Bubbles» für Geschäftsleute und andere bestimmte Personengruppen errichtet. Diese werden in den kommenden Monaten zu Versuchsballonen für eine schrittweise sichere Grenzöffnung – auch im Hinblick auf die Sommerspiele 2021.
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