Der futuristische Minimarkt
Im neuen Tokioter Bahnhof Takanawa Gateway (Asienspiegel berichtete) sieht man die Zukunft der japanischen Convenience Stores. Hier wurde im März der erste permanente unbemannte Minimarkt eröffnet. Touch to Go heisst er. Auf 60 Quadratmetern Fläche sind 50 Kameras installiert. 600 Produkte werden angeboten. Kassenpersonal braucht dieser Konbini nicht.
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Am Eingang sorgt eine automatische Schranke dafür, dass sich nicht zu viele Kunden auf einmal im Laden aufhalten. Hat man den Minimarkt betreten, darf man in Ruhe die Produkte auswählen und auch wieder zurücklegen, wenn man es sich anders überlegt hat. Die 50 Kameras und künstliche Intelligenz registrieren sämtliche Schritte. Bei der Kasse angekommen, erscheinen automatisch alle mitgenommenen Waren auf dem Bildschirm. Bezahlt wird mit einer IC-Bahnkarte wie SUICA (Asienspiegel berichtete). Bargeld wird nicht akzeptiert. Bei Unstimmigkeiten kann man die Produkte manuell an der Kasse scannen.
100 AI-Minimärkte in den kommenden vier Jahren
Touch To Go ist ein Start-up-Unternehmen im Besitz von JR East. Bereits vor zwei Jahren gab es einen ersten Testversuch auf einem Bahnsteig im Tokioter Bahnhof Akabane. Damals wurde ein Laden der Marke KIOSK von JR East mit der Technologie von Touch To Go ausgerüstet (Asienspiegel berichtete). Basierend auf dieser Erfahrung entstand schliesslich das erste offizielle Touch To Go-Geschäft im Bahnhof Takanawa Gateway.
JR East hat grosse Pläne. In den kommenden vier Jahren möchte der Bahnbetreiber 100 solcher unbemannter AI-Minimärkte im Land eröffnen. Dabei sollen hauptsächlich bestehende Convenience Stores umgerüstet werden. Das Potenzial ist gross. Der Bahnbetreiber führt 300 KIOSK-Läden. Ausserdem besitzt die Minimarkt-Kette NewDays, die man ebenfalls in den Bahnhöfen vorfindet.
Für JR East ist es ein notwendiger Schritt. Die Minimarkt-Branche leidet wegen der rasanten Überalterung der Gesellschaft unter einem akuten Personalmangel (Asienspiegel berichtete). Ausserdem hat die Corona-Krise JR East dazu bewogen, dieses Projekt noch schneller umzusetzen. Ganz ohne Menschen kommt selbst Touch To Go nicht aus. Damit die Regale gut gefüllt sind und der Laden ansehnlich aussieht, braucht es mindestens einen Mitarbeiter im Hintergrund.
Die Grossen testen die Zukunft
Die Minimarkt-Kette Lawson arbeitet ebenfalls seit einigen Jahren intensiv am unbemannten Convenience Store der Zukunft. Dort wird man dereinst mit einer Smartphone-App der Minimarkt-Kette einkaufen und selbständig bezahlen können, ohne dabei an der Kasse anstehen zu müssen. Der Kunde wird hierzu einzig einen QR-Code über ein Lesegerät halten, um im Laden ein- und auszuchecken. Bis 2025 plant Lawson, diesen automatisierten Convenience Store mit nur einem Angestellten im ganzen Land einzuführen (Asienspiegel berichtete).
So funktioniert der Touch To Go-Minimarkt
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