Oden: Ein kulinarischer Klassiker für kalte Tage
Die Speise Oden wird in Japan intuitiv mit den Herbst- und Wintermonaten in Verbindung gebracht. Es handelt sich um ein klassisches japanisches Eintopfgericht, das man in den kalten Monaten des Jahres isst. Eier, Chikuwa (eine Art Fischwurst), Rettich, Konnyaku, Tofu oder Kartoffeln werden über längere Zeit in einer Dashi-Brühe gekocht. Von Gemüse über Fisch bis hin zur Wurst darf alles verwendet werden. Es existieren zahlreiche regionale Variationen.
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Da die Zutaten lange in der Brühe belassen werden können, eignet sich Oden ideal für den Verkauf in den Streetfood-Märkten (siehe Foto oben). Im Herbst und Winter erblickt man in den Convenience Stores neben der Kasse zumeist offene Oden-Töpfe mit einer grossen Auswahl. Die einzelnen Stücke sind unterschiedlich teuer. Bei Family Mart konnte man sich sein Oden sogar eigenhändig zusammenstellen und anschliessend bezahlen.
Die Anpassungen
Wegen der Corona-Krise erfährt dieses Traditionsgericht nun einige Umstellungen. Die Minimarktkette Lawson hat vor dem Oden-Topf ein 77 Zentimeter hohes Plexiglas installiert, damit auch bestimmt keine Tröpfchen der Kunden in der Brühe landen. «Oden-Shield» nennt sich diese Neukreation. Fortan werden die Oden-Behälter mit einem Deckel säuberlich geschlossen. Jedes Einzelstück kostet zudem einheitlich 90 Yen. Darüberhinaus bietet Lawson erstmals ein Oden-Set mit 5 Zutaten für 398 Yen an. Zwei Varianten gibt es. Als Alternative bietet Lawson eine Oden-Fertigpackung an, die man selber aufkochen kann. Mit diesen Massnahmen erhofft man sich, den Kundenkontakt möglichst kurz halten zu können.
Konkurrent Seven Eleven verkauft neu einen tiefgefrorenen Oden-Becher, den man in der Mikrowelle erhitzen und anschliessen essen kann. Bei Family Mart beendet man derweil die Selbstbedienung. Künftig wird das Personal an der Kasse die einzelnen Oden-Speisen für die Kunden aus dem Topf fischen und abpacken. Damit setzen die Minimärkte eine Hygienemassnahme um, die in Augen vieler längst fällig war. Denn bereits vor Corona gab es in den sozialen Medien immer wieder Diskussionen darüber, wie hygienisch die offenen Oden-Gerichte in den Convenience Stores eigentlich sind.
Zwei Tipps für Oden
Das beste Oden wird meiner Meinung nach ohnehin in der häuslichen japanischen Küche zubereitet. Hat man diese Möglichkeit nicht, dann empfehle ich diese Traditionsspeise in einem Markt zu essen, wie zum Beispiel im Omichō-Markt von Kanazawa, wo allein die Zubereitung und Präsentation ein kleines visuelles Kunstwerk ist (siehe Foto ganz oben) (Asienspiegel berichtete). In der Stadt Shizuoka ist Oden die Spezialität schlechthin. Dort gibt es beispielsweise Aoba Oden Yokochō, eine Gasse mit Mikrorestaurants, die sich auf dieses Eintopfgericht spezialisiert haben.
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