Die 72-Stunden-Einreise
Japans Regierung plant eine weitreichende Lockerung im Grenzverkehr. Demnach sollen ausländische Geschäftsreisende, die sich höchstens 72 Stunden in Japan aufhalten, ohne die übliche 14-tägige Quarantänepflicht einreisen dürfen. Die Bedingung ist jedoch, dass sich die Personen testen lassen, ihren Reiseplan einreichen, auf die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln verzichten und ihren Bewegungsradius auf den Arbeits- und Übernachtungsort einschränken. Für bis zu 30 Nationen möchte die Regierung diese «72-Stunden-Einreise» bewilligen.
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In Frage kämen hauptsächlich Länder, die enge wirtschaftliche Beziehungen mit Japan pflegen. Zugleich muss die Corona-Situation im Auge behalten werden. Die Regierung plant die «72-Stunden-Einreise» frühestens im November umzusetzen. Noch müssen die Details ausgearbeitet werden, auch bezüglich der Auswahl der Länder, für die man den Geschäftsreiseverkehr wiedereröffnen möchte.
Der exklusive «Business Track»-Klub
Derzeit ist eine kurzfristiger Aufenthalt in Japan einzig für Geschäftsreisende aus Singapur, Südkorea und Vietnam erlaubt. Diese dürfen sich bis zu einem Monat im Land aufhalten und müssen nicht in Quarantäne, sofern sie die oben genannten Bedingungen einhalten. Mit China sind die Verhandlungen ebenfalls weit fortgeschritten (Asienspiegel berichtete).
«Business Track» nennt Japan dieses Prozedere. Diese Abmachung basiert auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit. Das bedeutet, dass auch japanische Geschäftsreisende unter denselben Bedingungen nach Singapur oder Südkorea einreisen dürfen. Bei der «72-Stunden-Einreise» würde es sich hingegen um eine einseitige Erlaubnis Japans ohne Anspruch auf Reziprozität handeln.
Ein gutes Zeichen für den Tourismus
Premierminister Suga hat seit seinem Amtsantritt das Tempo für die Einreiselockerungen spürbar erhöht. Er bezeichnete den internationalen Grenzverkehr als unerlässlich für die wirtschaftliche Wiederbelebung des Landes. An einer Pressekonferenz am 16. Oktober 2020 betonte er zudem, dass die Regierung weiterhin am Ziel von 60 Millionen ausländischen Touristen bis 2030 festhalte. Es gelte nun, die richtigen Massnahmen für einen Neustart dieser Branche zu sorgen, die vor fast sieben Monaten komplett zum Erliegen gekommen ist.
In diesem Sinne ist die geplante «72-Stunden-Einreise» eine wichtige Lockerung hinsichtlich der Wiedereröffnung der Grenze für den Einreise-Tourismus, die spätestens für die Sommerspiele 2021 lanciert werden soll (Asienspiegel berichtete). Denn damit prüft das Land die Umsetzung der neu aufgebauten Testkapazitäten in den Flughäfen wie auch die direkten Auswirkungen eines kontrollierten Grenzverkehrs auf die Covid-19-Lage im Land. Es ist so gesehen eine wichtige Grundlage für die Wiederaufnahme des Einreise-Tourismus im kommenden Jahr.
Übersicht
→ Japans bisherige Grenzlockerungen (täglich aktualisiert)
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