Japans Tra­di­ti­on des «Lucky Bag»

Auch die grossen Marken machen mit: Ein "Lucky Bag" von Adidas in Tokio.
Auch die gros­sen Mar­ken machen mit: Ein «Lucky Bag» von Adi­das in Tokio. Ned Snow­man / Shut​ter​stock​.com

Nen­mats­un­en­shi nen­nen die Japa­ner die Peri­ode des Jah­res­wech­sels (Asi­en­spie­gel berich­te­te), die man im Kreis der Fami­lie ver­bringt. Die Neu­jahrs­ta­ge sind aber auch die Zeit des Hatsu’uri, des ers­ten Ver­kaufs im neu­en Jahr. Um die Kun­den wäh­rend die­ser Tage anzu­lo­cken, legen die Kauf­häu­ser einen beson­de­ren «Köder» aus. Es sind die Fuku­bu­kuro. Das bedeu­tet über­setzt «Glücks­tü­te», auf Eng­lisch nennt man es «Lucky Bag».

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«Über­ra­schungs­tü­te» trifft die Sache am bes­ten. Denn man kauft die Kat­ze im Sack. Der Kun­de darf die Tüten anschau­en, manch­mal anfas­sen, aber auf kei­nen Fall hin­ein­schau­en. Garan­tiert ist ein­zig, dass der Wert des Inhalts den Kauf­preis über­steigt. Die limi­tier­ten Ange­bo­te der gros­sen Kauf­häu­ser ste­chen dabei beson­ders her­aus. Ent­spre­chend lang sind die War­te­schlan­gen vor den Marken­lä­den. Die Coro­na-Kri­se zwingt die­ses lukra­ti­ve Geschäft nun aber zu einer Anpassung. 

Lucky Bag in Corona-Zeiten

Das übliche Aussehen der Lucky Bags: Rot und mit der Aufschrift 福袋 ("fukubukuro").
Das übli­che Aus­se­hen der Lucky Bags: Rot und mit der Auf­schrift 福袋 («fuku­bu­kuro»). Ned Snow­man / Shut​ter​stock​.com

Um einen Mas­sen­an­drang zu ver­hin­dern, wei­ten die Kauf­häu­ser die Ver­kaufs­pe­ri­ode, die nor­ma­ler­wei­se vom 1. und 3. Janu­ar dau­ert, auf 17 lan­ge Tage aus. So wird der Ver­kaufs­start vie­ler­orts auf den 26. Dezem­ber vor­ver­legt. Das Kauf­haus Mats­u­ya in Gin­za, der Begrün­der die­ser Tra­di­ti­on, ermög­licht eine Online-Vor­be­stel­lung eines Fuku­bu­kuro. War­teti­ckets sol­len hel­fen, die Abstands­re­geln an den Ver­kaufs­ta­gen zu wah­ren. Aus­ser­dem beschränkt das Kauf­haus das Ange­bot auf 20’000 «Lucky Bags», das sind 20 Pro­zent weni­ger als im Vorjahr. 

Der Höhe­punkt von Mats­u­ya sind fünf Fuku­bu­kuro, die jeweils 66’000 Yen kos­ten und einen Inhalt im Wert von 130’000 bis 180’000 Yen ver­spre­chen. Bei der Zusam­men­stel­lung pas­sen sich die Geschäf­te stets dem Zeit­geist an. Pro­duk­te für die Küche oder das Wohn­zim­mer ste­hen in der Coro­na-Zeit hoch im Kurs. Aber auch Waren und Dienst­leis­tun­gen der regio­na­len Land­wirt­schaft, Gas­tro­no­mie und Hotel­bran­che sind zu einem wich­ti­gen Teil des Ange­bots geworden. 

Als Apple «Luck Bags» verkaufte

Für beson­ders viel media­le Auf­merk­sam­keit sorg­ten einst die «Fuku­bu­kuro» von Apple. 35’000 Yen kos­te­te eine Tüte. Wer Glück hat­te, wur­de mit einem iPad oder Mac­Book Air beschenkt. Die Schlan­gen vor den Läden wur­den jedoch so lang und chao­tisch, dass Apple 2016 aus dem Lucky Bag-Geschäft aus­stieg. Statt­des­sen gibt es beim Kauf eines Apple-Pro­dukts am 2. Janu­ar einen gross­zü­gi­gen Geschenkgutschein.

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