Japans Liebe zu Fried-Chicken
Japan besitzt unzählige Gedenktage, die Ereignissen, Errungenschaften, Traditionen, Speisen oder Produkten gewidmet sind. In dieser Serie werden einige dieser sogenannten «Kinenbi» vorgestellt, die einen vertieften Einblick in die Gesellschaft erlauben.
GEDENKTAG – Der heutige Tag ist der Fried Chicken-Speise gewidmet. Ins Leben gerufen hat dieser Gedenktag die Fastfood-Kette Kentucky Fried Chicken (KFC), die am 21. November 1970 ihr erstes Restaurant in Japan eröffnete. Nicht in Tokio, sondern in Nagoya startete man dieses Unternehmen. Ein halbes Jahr zuvor hatten die Japaner an der Weltausstellung in Osaka (Asienspiegel berichtete) einen Vorgeschmack auf diese amerikanische Esskultur erhalten. KFC war dort mit einem Laden präsent.
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KFC und Fried Chicken wurden in Japan zu einer Erfolgsgeschichte. Bereits 1992 gab es über 1000 Ableger. Auch kulturell hat diese Speise Wurzeln geschlagen. So sorgte KFC im Jahr 1974 mit einer Werbekampagne dafür, dass sich Fried Chicken zum familiären japanischen Weihnachtsessen schlechthin entwickelte. Seither trifft man sich in Japan zwischen dem 23. und 25. Dezember bei KFC (Asienspiegel berichtete).
Fried Chicken und Karaage
Die Popularität des Fried Chicken mag sicherlich damit zusammenhängen, dass die Japaner seit der Edo-Zeit eine besondere Vorliebe für frittierte Speisen haben. Tempura steht stellvertretend für diese Zubereitungsart. Fisch, Pilze und verschiedenste Gemüsesorten werden dabei sanft in einen Teigmantel aus Mehl, Ei und Wasser gehüllt und in heissem Öl frittiert (Asienspiegel berichtete).
Ausserdem gibt es die aus der chinesischen Küche inspirierte Speise Karaage, die bereits in den 1930er-Jahren einen ersten Boom erlebte. Es handelt sich wie bei Fried Chicken um frittiertes Hähnchen. Es gibt jedoch einen wesentlichen Unterschied bei der Zubereitung und den Zutaten. Bei Karaage wird das Fleisch mit Soja-Sauce, Ingwer und Knoblauch zunächst mariniert und anschliessend in einem Stärke- oder Teigmantel frittiert. Bei Fried Chicken wird hingegen der Teigmantel gewürzt.
Als Geburtsort von Karaage wird die Präfektur Oita angesehen, die bereits in der Vorkriegszeit viele Hühnerfarmen unterhielt. Diese Tradition wird bis heute gepflegt. Die Stadt Nakatsu in Oita hat sich zu einem kulinarischen Pilgerort für die Fans von Karaage entwickelt.
GEDENKTAGE: Neben den 16 offiziellen Feiertagen besitzt Japan unzählige Gedenktage, die Ereignissen, Errungenschaften, Traditionen, Speisen oder Produkten gewidmet sind. Diese auf Japanisch bezeichneten «Kinenbi» werden von öffentlichen Institutionen, Vereinen, Unternehmen und Einzelpersonen ins Leben gerufen. Die Japan Anniversary Assocation registriert und beglaubigt die Gedenktage. Es existieren mittlerweile über 2100 Einträge.
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