Eine Nacht in der Welt von Hoshinoya
Zurzeit ist Japan in weiter Ferne. Träumen von einer Japan-Reise darf man aber weiterhin. In dieser Serie stelle ich Orte vor, die man besuchen sollte, sobald diese Krise einmal vorbei ist. Weitere Inspirationen finden Sie in meinem Reisebuch «Jan in Japan – 60 Orte abseits von Tokio und Kyoto».

Vor über 100 Jahren gründete die Familie Hoshino in der Bergstadt Karuizawa in den japanischen Alpen ihr erstes Ryokan. Yoshiharu Hoshino ist der Besitzer in der vierten Generation und ein Pionier der modernen japanischen Hotelbranche (Asienspiegel berichtete). Die Verbindung der traditionellen Hotelkultur mit lokalen Bräuchen und der Moderne: So lässt sich seine Philosophie zusammenfassen. Mit der KAI-Kette hat er es geschafft, alten Ryokan neues Leben einzuhauchen. Die Hoshinoya-Hotels sind derweil die Aushängeschilder seines Unternehmens. Mittlerweile gibt es sechs davon in Japan, wobei jedes einen ganz eigenen Charakter besitzt. Zwischen 2017 und 2019 hatte ich als Journalist die Gelegenheit, vier dieser Hotels für einen Bericht im Asienspiegel ausführlich zu filmen.
Hoshinoya Tokio
Das Hoshinoya Tokio verkörpert die Essenz von Hoshinos Philosophie. Mitten im Tokioter Geschäftsviertel Otemachi, unweit des Kaiserpalastes, hat er ein Ryokan bauen lassen, in der sich Tradition und Moderne vermischen. Die Architektur ist zurückhaltend und imposant zugleich. Es ist ein 17-stöckiges Hochhaus mit schwarzen Gitterfassaden und einer warmen gelben Beleuchtung. Im obersten Stock ist das Onsen-Bad mit offenem Dach, wo man den Klängen der Grossstadt lauschen kann. Das heisse Quellwasser wird aus 1500 Metern Tiefe hochgepumpt.
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Hoshinoya Kyoto
Ein Aufenthalt im Hoshinoya Kyoto ist eine Reise in eine verzaubernde Welt der Ruhe und Ästhetik. Alleine die Anfahrt auf dem Wasserweg ist eine Sehenswürdigkeit. Seit über 100 Jahren existiert an dieser versteckten Stelle am Fluss ein Ryokan. 2009 wurde es von Hoshinoya übernommen und von der Architektin Rie Azuma mit viel Feingefühl modernisiert und aufgewertet. Die Japanerin hat übrigens sämtliche Hoshinoya entworfen.
Hoshinoya Fuji
Das Hoshinoya Fuji befindet sich an einem bewaldeten Hang beim See Kawaguchiko. Vierzig minimalistisch gestaltete Hotelkabinen bieten die perfekte Sicht auf den Fuji. Dieses Hoshinoya hat sich dem Konzept des «Glamorous Camping» verschrieben, kurz «Glamping». Das Herzstück ist die «Wolkenterrasse» im Kiefernwald dahinter. Es sind hölzerne Ebenen, die der Topographie des Hanges angepasst wurden. Polstersitze und Hängematten, Spazierwege, ein Camping-Feuer, ein Steinofen, ein Mini-Kino im Freien und ein kleines Café laden zum Verweilen in der Natur ein.
Hoshinoya Taketomi
Am südwestlichen Ende des japanischen Inselstaates, über 400 Kilometer von der Okinawa-Hauptinsel und 2000 Kilometer von Tokio entfernt, befindet sich die kleine Insel Taketomi mit 300 Einwohnern. Auf diesem Eiland entstand in enger Absprache mit der Bevölkerung das Hoshinoya Taketomi. Hier übernachten die Gäste in 50 kleinen im traditionellen Ryūkyū-Stil erbauten Häusern. Steinmauern, sandige und verwinkelte Strassen verleihen dem Ort eine intime Dorfatmosphäre. Viel wert wird hier auf die Vermittlung der kulturellen Traditionen der Insel gelegt. Die Bräuche von Taketomi sind ein nationaler Kulturschatz.
Buchtipp
«In Japan – Der praktische Reiseführer» (Edition 2023) von Jan Knüsel als E-Book, inkl. Corona-Updates und Kurzfilmen. Bei Japanspiegel Shop und Apple Books (CH, DE, A) erhältlich.
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