Japans Restau­rant-Regeln für den Corona-Winter

Eine dringende Empfehlung: Konversation mit Maske im Restaurant.
Eine drin­gen­de Emp­feh­lung: Kon­ver­sa­ti­on mit Mas­ke im Restau­rant. Ira­s­uto­ya

Japan steckt mit­ten in der drit­ten Wel­le. Am 18. Novem­ber 2020 wur­den zum ers­ten Mal in die­ser Pan­de­mie über 2000 neue Covid-19-Fäl­le an einem Tag regis­triert (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Am frü­hes­ten zu spü­ren bekom­men hat die­se gefähr­li­che Ent­wick­lung die kli­ma­tisch käl­te­re Prä­fek­tur Hok­kai­do. Dort stei­gen die Zah­len schon seit Anfang Novem­ber kon­ti­nu­ier­lich an (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

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In Sap­po­ro wer­den die Ein­woh­ner inzwi­schen auf­ge­ru­fen, mög­lichst zu Hau­se zu blei­ben und nicht in ande­re Regio­nen der Nord­in­sel zu fah­ren. Die Restau­rants wer­den zudem gebe­ten, spä­tes­tens um 22 Uhr zu schlies­sen. Es sind – wie üblich in Japan – For­de­run­gen ohne recht­li­che Bin­dung oder Straf­an­dro­hung. Für den Fall eines uner­läss­li­chen Restau­rant­be­suchs hat Bür­ger­meis­ter Katsu­hi­ro Aki­mo­to daher die Regel her­aus­ge­ge­ben, die Per­so­nen­zahl an einem Tisch auf maxi­mal vier zu beschrän­ken. Aus­ser­dem soll­te man nicht län­ger als zwei Stun­den gemein­sam essen und trinken.

Das rich­ti­ge Ver­hal­ten im Restaurant

Der Fokus auf die­se Bran­che ist kein Zufall. Jeweils im Dezem­ber star­tet in Japan die Zeit der Jah­res­end­fei­ern (jp. bōnen­kai). Die Sor­ge vor wei­te­ren Mas­sen­in­fek­tio­nen an sol­chen Anläs­sen ist daher beson­ders gross. Aus die­sem Grund publi­zie­ren die japa­ni­schen Behör­den und Medi­en zuneh­mend detail­lier­te Emp­feh­lun­gen für die unver­meid­ba­ren Restau­rant­be­su­che. Die­se gehen über die Abstands­re­gel, die Reduk­ti­on der Per­so­nen­zahl und das Lüf­ten weit hinaus. 

So gilt in Japan mitt­ler­wei­le der Grund­satz, dass man im Restau­rant die Mas­ke nur beim Essen und Trin­ken abnimmt. Bei Gesprä­chen wird hin­ge­gen drin­gend emp­foh­len, die­se auf­zu­set­zen. Aus­ser­dem soll­ten die Gäs­te dia­go­nal ver­setzt zuein­an­der sit­zen, um das Risi­ko einer Über­tra­gung durch das Gegen­über zu redu­zie­ren. Wei­ter wird betont, dass man die gemein­sa­me Zeit im Restau­rant mög­lichst kurz hal­ten und auf eine Knei­pen­tour ver­zich­ten soll­te. Auch eine genü­gend hohe Luft­feuch­tig­keit in den Räu­men hilft, die Ver­brei­tung von Aero­so­len zu ver­rin­gern (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Die «5-Ko-Regel»

Die fünf Empfehlungen der Tokioter Lokalregierung.
Die fünf Emp­feh­lun­gen der Tokio­ter Lokal­re­gie­rung. Tokyo Metro­po­li­tan Government

Tokios Gou­ver­neu­rin Yuri­ko Koi­ke hat in die­sem Zusam­men­hang fünf neue Emp­feh­lun­gen vor­ge­stellt. Es sind dies: mit mög­lichst wenig Per­so­nen essen (konin­sū), die Mahl­zeit kurz hal­ten (koi­chi­ji­kan), mit lei­ser Stim­me spre­chen (kogoe), das Essen für jede ein­zel­ne Per­son im Vor­aus auf klei­ne Tel­ler ver­tei­len (koza­ra) und gewis­sen­haft die Hän­de waschen, Mas­ke tra­gen und lüf­ten (koma­me). Da alle die­se Begrif­fe das Schrift­zei­chen 小 (ko) für «klein» beinhal­ten, ist nun die Rede von den «5 ko».

Die Sta­tis­tik bestä­tigt die Sor­gen der Behör­den. So wur­den allein in der Woche vom 2. bis 8. Novem­ber 2020 lan­des­weit 130 Clus­ters an ver­schie­de­nen Orten regis­triert. Die meis­ten, näm­lich 28, ereig­ne­ten sich in Restaurants. 

Die Risi­ko­or­te im Alltag

Fünf typische Situationen, die zu Ansteckungen führen.
Fünf typi­sche Situa­tio­nen, die zu Anste­ckun­gen füh­ren. Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um Japan

Basie­rend auf den Erfah­run­gen der ver­gan­ge­nen Mona­te hat das Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um in einem Info­blatt wei­te­re All­tags­si­tua­tio­nen her­vor­ge­ho­ben, die beson­ders häu­fig zu Anste­ckun­gen geführt haben. Es sind dies zusam­men­ge­fasst gesel­li­ge und meh­re­re Stun­den dau­ern­de Zusam­men­künf­te, bei denen auf engem Raum geges­sen, getrun­ken und laut gespro­chen wird. Auf kur­ze Distanz statt­fin­den­de Kon­ver­sa­tio­nen ohne Mas­ke gel­ten als wei­te­re Risi­ko­si­tua­ti­on. Das beeng­te Leben in stu­den­ti­schen Wohn­hei­men hat eben­so zu meh­re­ren Anste­ckungs­fäl­len geführt. Zuletzt ist auch die gemein­sa­me Arbeits­pau­se ein typi­sches Infek­ti­ons­sze­na­rio. Zu ger­ne gehen in die­sem Moment, die im Büro sonst strikt ein­ge­hal­te­nen Schutz­mass­nah­men für ein paar Minu­ten ver­ges­sen. Dies hat sogar dazu geführt, dass es in den Som­mer­mo­na­ten am häu­figs­ten am Arbeits­ort zu Clus­ter-Bil­dun­gen kam.

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