Japan hebt Einreiseverbot für 9 Länder auf

«Die Sicherheit in Übersee» nennt das japanische Aussenministerium seine Website, die detaillierte Reisewarnungen für alle Länder dieser Welt auflistet. Vier Warnstufen werden hierfür verwendet (1: Bitte vorsichtig reisen / 2: Bitte keine unnötigen Reisen in dieses Land unternehmen / 3: Bitte nicht in dieses Land reisen / 4: Verlassen Sie das Land). Seit der Corona-Krise herrscht diesbezüglich ein noch nie dagewesener Ausnahmezustand. Für fast die ganze Welt gilt seit Anfang April 2020 die Stufe 3, dazu gehören alle europäische Länder. Für Reisende aus diesen Nationen und Regionen wird automatisch ein Einreiseverbot erlassen. Zeitgleich hat Japan für sämtliche Staaten die Visumpflicht eingeführt (Asienspiegel berichtete) und so die Grenzen faktisch geschlossen. Seither wurde am Stufe-3-Status nichts mehr geändert, ganz im Gegenteil, jeden Monat kamen sogar weitere Länder hinzu. Bis letzte Woche galt für 159 Länder die Stufe 3.
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9 Länder nicht mehr auf Einreiseverbotsliste
Am 30. Oktober 2020 hat die japanische Regierung erstmals eine Lockerung beschlossen. Für die 9 Länder China (inkl. Hongkong und Macau), Südkorea, Taiwan, Vietnam, Thailand, Singapur, Brunei, Australien und Neuseeland gilt seit dem 1. November 2020 neu die Reisewarnstufe 2 («keine unnötigen Reisen»). Es sind alles Länder, in denen die Covid-19-Krise weitgehend im Griff ist.
Diese Massnahme bedeutet, dass diese 9 Nationen offiziell von der Einreiseverbotsliste entfernt worden sind. Sie bedeutet aber nicht, dass diesbezüglich wieder ein freier Reiseverkehr herrscht. Denn die Visumpflicht bzw. die Aufhebung der Visumfreiheiten bleiben auch für die Länder der Stufe 2 ausdrücklich erhalten.
Touristische Einreisen werden somit weiterhin nicht stattfinden. Personen aus diesen neun Länder können aber sehr wahrscheinlich mit einer vereinfachten Visumerteilung aus Gründen des Berufs oder der Ausbildung rechnen. Zugleich kann man davon ausgehen, dass die ersten ausländischen Touristen dereinst wohl aus diesen Nationen und Regionen kommen werden – vorausgesetzt die Corona-Lage bleibt stabil.
Die kurzfristigen Einreisen
Für kurzfristige Reisen und Aufenthalte verfährt Japan derzeit nach einem anderen System. Hierzu hat die Regierung das sogenannte «Business Track»-Prozedere eingeführt. So können Geschäftsreisende aus Singapur und Südkorea für maximal einen Monat nach Japan einreisen, ohne dabei in Quarantäne gehen zu müssen. Voraussetzung ist u.a. ein negativer Test, die Einreichung eines detaillierten Reiseplan, der Verzicht auf die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel sowie die Einschränkung des Bewegungsradius auf den Arbeits- und Übernachtungsort (Asienspiegel berichtete). Neu kommt nun auch Vietnam seit dem 1. November 2020 in den Genuss dieses Programms. Mit China laufen ebenfalls Gespräche.
Keine Quarantäne für japanische Geschäftsreisende
Auch für die Geschäftsreisenden mit festem Wohnsitz in Japan – also japanische Staatsbürger wie auch Foreign Residents – gibt es gute Nachrichten. Diese müssen nach der Rückkehr von einer maximal einwöchigen Geschäftsreise in Übersee nicht mehr in Quarantäne, sobald sie einen negativen Test vorweisen können. Sie dürfen jedoch in den ersten zwei Wochen nach der Landung keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen und müssen ihren Bewegungsradius auf den Wohn- und Arbeitsort beschränken. Der Arbeitgeber muss für diese Person die Verantwortung übernehmen. Bei dieser Regelung spielt es zudem keine Rolle, in welchem Land die Geschäftsreise stattgefunden hat.
72-Stunden-Einreise aufgeschoben
Derweil hat die Regierung das Projekt der 72-Stunden-Einreise für Geschäftsreisende (Asienspiegel berichtete) aus bis zu 30 Ländern auf Eis gelegt. Die explodierenden Covid-19-Zahlen in den USA wie auch in Europa haben offenbar zu einem Umdenken geführt.
Übersicht
→ Japans bisherige Grenzlockerungen (täglich aktualisiert)
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