«Maske auf!» im Restaurant

Am 12. Dezember 2020 verzeichnete Japan zum ersten Mal in dieser Pandemie mehr als 3000 Neuansteckungen an einem Tag. In Tokio waren es mehr als 600. Das Land zählt aktuell knapp 600 Intensivpatienten. Anfang Oktober waren es erst 130. Bereits unterstützen Pfleger der Armee in Krankenhäusern in Hokkaido und Osaka das Personal. Noch sind die Zahlen weit tiefer als in Europa. Trotzdem fürchten Experten, dass der Inselstaat in eine Phase eines schleichenden Kontrollverlustes schlittert. Im Folgenden in aller Kürze ein Rückblick auf Ereignisse, die Japan diese Woche beschäftigt haben.
Eine dringende Restaurant-Empfehlung

In Japan geht das wirtschaftliche Leben weiter. Mit Forderungen und Empfehlungen versucht man die Situation in den Griff zu bekommen. Dazu gehören kürzere Öffnungszeiten für gastronomische Betriebe oder die Bitte, die Maske im Restaurant auch während des Gesprächs zu tragen (siehe Plakat oben). Für die Branche sind es schwierige Zeiten (Asienspiegel berichtete). Anfang November erholten sich die Besucherzahlen in den Restaurants auf 88 Prozent des Vorjahresniveaus. Nun ist dieser Wert auf 54 Prozent gesunken, wie eine Auswertung des IT-Unternehmens Toreta zeigt.
Januar 2021 – Dieser Japan-Blog kann auch 2021 nur mit der aktiven Unterstützung der Leser überleben. Mit einem Abo sichern sie die Zukunft des Asienspiegels. Vielen Dank!
Sinkende Zustimmungsrate für Suga

Gemäss einer Umfrage der Nachrichtenagentur Kyodo ist die Zustimmungsrate von Premier Suga um 13 Prozent auf 50,3 Prozent gefallen ist. 76,2 Prozent sind der Meinung, dass die Bekämpfung der Pandemie wichtiger sei als die Ankurbelung der Wirtschaft. Es ist eine erste auffällige Kritik am Kurs des neuen Regierungschefs, der eine «Economy first»-Politik verfolgt. So hält Suga trotz Kritik von Epidemiologen an der staatlich subventionierten Reisekampagne mit wenigen Ausnahmen fest. Es ist ein Wagnis. Die dritte Welle wird für den Premier zu einem ersten grossen Test.
Die gefährliche Sitzposition im Flugzeug

Das Forschungsinstitut RIKEN in Kobe und die Airline JAL konnten mithilfe von Simulationen des Supercomputers Fugaku bestätigen, dass ein hustender Passagier viel mehr Tröpfchen im Flugzeug verbreitet, wenn dessen Rückenlehne nach hinten geneigt ist. Zugleich zeigt die Simulation, dass mit einer getragenen Maske die Ausbreitung von Tröpfchen in dieser Situation um zwei Drittel reduziert wird.
Die Corona-Gefahr auf den kleinen Inseln
Das Coronavirus breitet sich zunehmend in abgelegenen Orten des Landes aus. Auf der Insel Okushiri in Hokkaido, die 2500 Einwohner zählt, wurden bislang 53 Covid-19-Fälle registriert. Jede fünfzigste Person hat sich somit angesteckt. Auf kleinen Inseln ist eine solche Entwicklung besonders gefährlich (Asienspiegel berichtete). Diesen Orten fehlt die notwendige medizinische Infrastruktur. Schwer erkrankte Patienten müssen aufwendig ausgeflogen werden.
LIEBE LESERIN, LIEBER LESER
Mit einem freiwilligen Abo tragen Sie dazu bei, dass dieses tägliche Stück Japan nach 12 Jahren weiterexistiert.
Januar 2021 – Ich schreibe diesen Blog seit 2009. Über 4400 kostenlose Artikel, Reisetipps und Kurzfilme kostenlos verfügbar. Die Corona-Krise hat mein bisheriges Reisegeschäft (Vorträge, Beratungen, Bücher) zum Erliegen gebracht. Dass dieser Blog weiterexistiert, ist der Grosszügigkeit vieler treuer Abonnenten zu verdanken. Mit regelmässigen kleinen und grossen Beiträgen tragen diese Menschen dazu bei, die Zukunft dieses unabhängigen journalistischen Ein-Mann-Unternehmens zu sichern.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken