Japans Speise des Jahres 2020
Japans Online-Restaurant-Guide Gurunavi ist besonders informiert, wenn es darum geht, kulinarische Trends ausfindig zu machen. Seit 2014 kürt diese Plattform die «Speise des Jahres» (Asienspiegel berichtete). Die Auszeichnung erlaubt einen kulinarischen Jahresrückblick und verrät einiges über die Gemütslage der Essnation Japan. In diesem aussergewöhnlichen Jahr stand Gurunavi vor einer anspruchsvollen Aufgabe. Eine einzige Speise zu küren, die repräsentativ für all diese turbulenten Monate stand, schien nicht angemessen zu sein. Stattdessen hat sich die Plattform für einen Trend entschieden, der die ganze Gastronomie erfasst hat.
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«Take-out-Gourmet» ist die japanische Speise des Jahres 2021. Der Begriff steht für die rasant gestiegene Bedeutung der Takeaway-Kultur. Die Speisen zum Mitnehmen haben sich in wenigen Monaten zu einem unverzichtbaren Standard entwickelt. Fast jedes Restaurant musste mit Beginn des Notstandes im April auf diesen Zug aufspringen, um die Umsatzeinbussen zu kompensieren. Selbst Luxusrestaurants können es sich nicht mehr erlauben, auf diesen Dienst zu verzichten. Noch nie war die Vielfalt und die Kreativität im Takeaway-Bereich so gross, attestiert Gurunavi. Takeaway habe die Existenzberechtigung der Restaurants und die Freude der Menschen am auswärts Essen bestätigt.
Ein neuer lukrativer Markt
In kürzester Zeit ist ein lukrativer Markt entstanden, der die Branche auf den Kopf gestellt hat. Takeaway hat die Einführung digitaler Bezahl- und Bestellmethoden beschleunigt und neue Geschäftsstrategien hervorgebracht. Restaurantketten haben begonnen, kleine Läden zu eröffnen, die sich ganz dem Takeaway-Prinzip verschreiben (Asienspiegel berichtete). Eng verbunden mit dieser Entwicklung ist der Boom der Lieferdienste. Der Begriff Ūbā-ītsu («Uber Eats») hat es sogar in die Liste der 30 nominierten Wörter des Jahres geschafft (Asienspiegel berichtete).
Jedoch nicht alle Restaurants werden diesen historischen Umbruch überleben. Die Pandemie hat zu überdurchschnittlich vielen Konkursen von gastronomischen Unternehmen geführt (Asienspiegel berichtete). Besonders den kleinen Restaurants fehlen die Mittel, um sich technisch und logistisch anzupassen.
Die drei weiteren Nominierten
Neben dem «Take-out-Gourmet» haben drei weitere Nominierte eine besondere Erwähnung gefunden. Die japanische Edel-Traubensorte «Shine Muscat», die 2006 auf den Markt kam, hat in diesem Jahr viel Aufmerksamkeit erhalten, insbesondere als Zutat für ein Sandwich. Ausserdem hat der Boom der Fleischersatz-Speisen auch Japan erreicht. Lebensmittelhersteller und Supermärkte haben die Zeichen der Zeit erkannt. Stellvertretend dafür stehen die Fleischbällchen und Hamburger aus Sojabohnen von Muji, die in diesem Jahr lanciert wurden.
Im selben Stil sind die alkoholfreien Getränke auf Wachstumskurs. In keinem anderen Land ist die Auswahl an Biersorten ohne Alkohol derart vielfältig (Asienspiegel berichtete). Der «nicht-alkoholische Drink» hat es so in die Top-Ränge der diesjährigen Auswahl von Gurunavi geschafft.
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