Die «Kotatsu-Ter­ras­se» für den Corona-Winter

Die Kotatsu-Terrasse im kawara CAFE&DINING in Tokio.
Die Kotatsu-Terrasse im kawara CAFE&DINING in Tokio. kawara CAFE&DINING 錦糸町店

In Japan geht das wirtschaftliche Leben trotz Corona weiter. Restaurants, Bars und Cafés haben normal geöffnet. Einzig in Städten mit hohen Fallzahlen werden die gastronomischen Lokale gebeten, die Öffnungszeiten zu kürzen (Asienspiegel berichtete). Und so stellt sich für diese Branche die Frage, wie man für die Kunden in den Wintermonaten ein möglichst sicheres Umfeld schaffen kann. Einige Cafés in Tokio haben eine Antwort darauf gefunden, indem sie auf einen japanischen Klassiker zurückgreifen.

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Die «Kotatsu-Terrasse» ist das Wort der Stunde. Das kawara Cafe & Dining im Tokioter Bezirk Sumida hat in ihrem Aussenbereich Kotatsu-Tischheizungen installiert, so dass man selbst im Winter gemütlich draussen sitzen kann. Damit es einem auch wirklich nicht kalt wird, wird diese Dienstleistung mit dem wärmenden Eintopfgericht Nabe ergänzt. Auch das Bonds House, das vor der Pandemie ein beliebtes Guesthouse für ausländische Touristen war, setzt auf dieses Mittel. Im Aussenbereich des hauseigenen Cafés im Erdgeschoss gibt es ebenfalls eine «Kotatsu-Terrasse», die zum Kaffee trinken, essen und arbeiten einlädt (siehe Tweet unten).

Kein Winter ohne Kotatsu

Der häusliche Kotatsu.
Der häusliche Kotatsu. Asienspiegel

In einem Land, in dem es mit Ausnahme von Hokkaido und einzelnen Gegenden im Norden Japans keine Zentralheizung gibt, gehört die Kotatsu-Tischheizung zu den wichtigsten Wärmequellen in einem winterlichen Haushalt (Asienspiegel berichtete). Die Fami­lie ver­sam­melt sich in den kal­ten Tagen um den Kotatsu, der mit einer lan­gen Decke abge­deckt wird, so dass die Wärme nicht entweicht. Füs­se und Bei­ne bleiben damit schön warm. Man pflegt in Japan eine beson­de­re Lie­be zu die­ser Tischheizung. Im Corona-Winter wird ihre Funktion nun intelligent erweitert.

Ein schwieriger Winter

Trotzdem wird die «Kotatsu-Terrasse» eine Ausnahme bleiben. Denn im Vergleich zu den europäischen Städten verfügen die wenigsten Restaurants in Japans Metropolen über Aussenbereiche. Viel mehr müssen die meisten Betreiber mit wenig Platz auskommen. Diese engen Innenräumlichkeiten, die vor Corona für eine japanische Gemütlichkeit standen, sind in der Pandemie zu Orten mit erhöhtem Infektionsrisiko geworden. Vielen Kunden bleiben daher weg (Asienspiegel berichtete).

Die Branche leidet entsprechend stark unter dieser Entwicklung. Zwischen Januar und Oktober kam es zu 730 Restaurant-Konkursen. Das sind fast 10 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Am stärksten betroffen sind die kleinen Restaurants, mit weniger als 5 Angestellten. Um diesen Winter zu überstehen, ist Kreativität gefragt. Die «Kotatsu-Terrasse» ist für die kulinarischen Orte, die über genügend Platz verfügen, eine Antwort auf diese Krise.


Die Kotatsu-Terrasse im Bonds House


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