Ein Jahr ohne ausländische Touristen

Eigentlich hätte 2020 ein Höhepunkt für die japanische Tourismusbranche werden sollen. Noch nie wurde so viel in neue Hotels und in die Infrastruktur für Besucher investiert. Anfang Jahr rechnete man mit 35 bis 40 Millionen ausländischen Touristen. Dann kam bekanntlich alles anders. Seit Anfang April sind die Grenzen für Touristen geschlossen. Japan wird bis Ende Jahr bescheidene 4,1 Millionen Besuchereinreisen gezählt haben. Das entspricht einem Minus von 87 Prozent. Damit ist das Land auf das Niveau von 1998 zurückgefallen. Ohne die Monate Januar bis März, als noch viele Touristen ins Land kamen, ist man sogar zurück im statistischen Anfangsjahr 1964. Damals reisten 352’832 Besucher ein.
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Leichter Anstieg der Einreisezahlen
Erst seit Japan die Einreisebedingungen für gewisse Gruppen im Oktober gelockert hat, zeigen die Zahlen wieder leicht nach oben. Im Oktober wurden gemäss der JNTO 27’400 und im November 56’700 Besuchereinreisen verzeichnet. Internationale Touristen sind dies nicht. Vielmehr handelt es sich um Austauschstudenten und andere Personen mit einem zeitlich befristeten Aufenthaltsstatus, die ebenfalls in dieser Statistik mitgezählt werden. Davon stammen die meisten aus Vietnam und China.
Die Geschäftsreisen, die Japan hauptsächlich für Personen mit Wohnsitz in Vietnam, Singapur und Südkorea bewilligt (Asienspiegel berichtete), machen derweil nur 7 Prozent aus. Dieser Wert wird ab Dezember wieder etwas ansteigen. Denn seit dem 30. November 2020 gilt auch mit China das sogenannte Business Track-Abkommen, das kurze Geschäftsreisen ohne Quarantänepflicht unter strengen Auflagen ermöglicht.
Die Rückkehr des Einreise-Tourismus
An der Rückkehr der internationalen Touristen wird hinter den Kulissen derzeit fleissig gearbeitet. Momentan richtet sich das Augenmerk auf die Olympischen Sommerspiele in Tokio. Dann will man wieder Gäste aus Übersee in grösseren Zahlen willkommen heissen. Hierfür wird ein aufwendiges System auf die Beine gestellt, die die touristische Bewegungsfreiheit und die Sicherheit für die Bevölkerung in Einklang bringen soll (Asienspiegel berichtete). Um dieses komplexe Unterfangen zu verwirklichen, werden voraussichtlich ab Frühling 2021 eine begrenzte Anzahl ausländischer Gruppenreisen versuchsweise zugelassen (Asienspiegel berichtete).
Mit einer grösseren regulären Öffnung für den Einreise-Tourismus ist somit frühestens nach den verschobenen Sommerspielen 2021 zu rechnen. Die unsichere Pandemie-Lage hat jedoch gezeigt, dass es schwierig ist, verlässliche Vorhersagen zu machen. In den nächsten Monaten kann sich viel verändern, zum Guten, aber auch zum Schlechten.
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