Mit dem Skyliner von Narita nach Tokio
Aus Übersee einreisende Personen – Ausländer wie Japaner – werden nach der Landung auf Covid-19 getestet. Selbst wenn dieser Test negativ ausfällt, gilt die Forderung, für 14 Tage in Quarantäne zu gehen. Diese Zeit kann man im eigenen Haus, in einem Hotel oder in einer eigens gemieteten Wohnung verbringen. Auf dem Weg dorthin ist die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel nicht erlaubt. Stattdessen wird man gebeten, sich von einem Familienmitglied abholen zu lassen, ein Auto zu mieten oder einen Fahrdienst zu nutzen. Für manche war dies so teuer und aufwendig, dass sie die Regeln ignorierten und sich in einen Zug setzten. Strafen mussten diese Personen nicht befürchten (Asienspiegel berichtete).
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Mit dem schnellsten Zug nach Tokio
Nun hat das Verkehrsministerium reagiert. Seit dem gestrigen 28. Dezember 2020 dürfen Passagiere, die nach der Landung negativ auf Covid-19 getestet wurden, neu in einen Zug einsteigen. Hierfür steht der Skyliner Limited Express des Bahnbetreibers Keisei zur Verfügung. Um das Risiko einer Ansteckung möglichst gering zu halten, wurden verschiedene Sicherheitsmassnahmen eingeführt. So müssen die Passagiere mit Angabe des Namens, der Passnummer und der Zieladresse einen Sitzplatz reservieren, um eine Rückverfolgung zu gewährleisten. Platz nehmen dürfen sie einzig im hintersten Wagen Nummer 8. Um das Ansteckungsrisiko unter den Passagieren weiter zu minimieren werden 20 anstatt 40 Sitzplätze zur Benutzung freigegeben. Zudem wird der Wagen Nummer 7 leer gelassen. 15 dieser Expresszug-Fahrten werden pro Tag angeboten. Nach jeder Fahrt wird der gesamte Wagen desinfiziert.
Darüber hinaus dürfen die Passagiere einzig an der Endstation im Bahnhof Keisei-Ueno in Tokio aussteigen. Dort gilt die Forderung, dass sie von einem Familienmitglied mit dem Auto abgeholt werden oder einen speziellen Fahrdienst in Anspruch nehmen. Der Skyliner ist die schnellste Verbindung in die Hauptstadt. Von Narita nach Ueno dauert es mit diesem Verkehrsmittel kurze 41 Minuten. Eine ähnliche Dienstleistung bietet der Airport Limousine Bus an. Bereits seit dem 16. Dezember 2020 dürfen diese Busse aus Übersee ankommende Passagiere direkt zu 12 Hotels in Tokio fahren. Voraussetzung ist, dass die Personen ein Zimmer in einem dieser Hotels gebucht haben. Auch für den JR Narita Express gibt es Überlegungen, einen ähnlichen Service einzuführen.
Einreisen wieder massiv eingeschränkt
Die Bewilligung für diese Dienstleistung kommt für den Bahnbetreiber zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. So wurde wegen der mutierten Variante des Coronavirus die Einreise aus Übersee erneut massiv eingeschränkt (Asienspiegel berichtete). Ausländer dürfen bis Ende Januar 2021 nicht mehr einreisen, ausser sie haben einen festen Wohnsitz in Japan. Geschäftsreisende, die für wenige Tage im Ausland waren, müssen nach ihrer Rückkehr neu für 14 Tage in Quarantäne. Ausserdem gilt nun auch für japanische Staatsangehörige, die aus einem Land anreisen, in dem die mutierte Variante des Coronavirus nachgewiesen wurden, vor dem Abflug eine Covid-19-Testpflicht. Damit hat die Regierung zahlreiche Lockerungen, die seit September schrittweise eingeführt wurden, rückgängig gemacht. Der Andrang auf den Skyliner wird sich vorerst in Grenzen halten.
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