Winterland Japan
In Japan meldet sich der Winter mit aller Härte. Eine Kaltfront hat am 16. Dezember 2020 vielen Regionen am Japanischen Meer und den dahinter liegenden Bergen starke Schneefälle beschert. In Sukayu in der Präfektur Aomori betrug die Schneedecke 165 Zentimeter. In Minakami in der Präfektur Gunma waren es nach mehr als 24 Stunden über 150 Zentimeter, in Yuzawa in Niigata 135 Zentimeter. Vielerorts handelt sich um Rekordmengen für diese Zeitspanne.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Viele Bahnlinien mussten ihren Betrieb unterbrechen. JR East publizierte eindrückliche Bilder der Schneemassen auf der Jōetsu-Linie in der Präfektur Niigata (siehe Tweet oben). Auf dem Abschnitt zwischen Minakami und Muikamachi ging am 16. Dezember 2020 nichts mehr. In Shinonsen in Hyogo waren derweil vier Siedlungen von der Aussenwelt abgeschnitten. Der fortwährende Schneefall erschwerte die Räumungsarbeiten. Auch am Donnerstag hält das Winterwetter an. Auf der Kanetsu-Autobahn stecken wegen des starken Schneefalls über 1000 Autos fest. In Minakami liegen inzwischen über 2 Meter Schnee.
Das Winterland
Dieser Wintereinbruch zeigt exemplarisch, wie sich Japan klimatisch zweiteilt. Denn der gestrige grosse Schnee fiel hauptsächlich im Norden, am Japanischen Meer, in den Alpen und den Bergen im Nordosten des Landes. In Japan wird diese weitflächige Region als «Gebiete mit starken Schneefällen» (Gōsetsu-Chitai) definiert. Poetischer spricht man von Yukiguni, dem «Schneeland». Diese Regionen werden fast jeden Winter von Schneestürmen erfasst, die den Alltag stark beeinträchtigen.
Aus diesem Grund erliess Japan 1962 das «Gesetz über Sondermassnahmen für Gebiete mit starkem Schneefall». Regionen, die unter dieses Gesetz fallen, haben seither Anspruch auf finanzielle Hilfe bei der Schneeräumung und andere Massnahmen, die zur Stabilität des Alltags und der lokalen Wirtschaft beitragen. 532 Gemeinden in 25 Präfekturen mit einer Gesamtbevölkerung von 19 Millionen Menschen haben den Status eines Gebiets mit starken Schneefällen. 10 Präfekturen werden in ihrer ganzen Fläche als schneereiche Zonen anerkannt. Sie sind das Herz des japanischen Winterlandes.
Eindrücke vom 17. Dezember auf der Jōetsu-Linie
In diesen Regionen hat es geschneit
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Februar 2024 – Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Jahres-Abonnenten stehe ich für Fragen zur Verfügung. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken