Im Land der Bonuszahlungen

An einem Geldautomaten in Japan.
An einem Geld­au­to­ma­ten in Japan. yu_​photo / Shut​ter​stock​.com

Das Gehalt eines japa­ni­schen Fest­an­ge­stell­ten in einem grös­se­ren Unter­neh­men besteht nicht allei­ne aus dem Monats­lohn. Zwei Mal im Jahr, im Som­mer und Win­ter, gibt es eine Bonus­zah­lung, die einen nor­ma­len Monats­lohn um bis das Drei­fa­che über­steigt und somit ein essen­zi­el­ler Teil des Jah­res­ge­halts ist. Die­ses Sys­tem, das sich in der Nach­kriegs­zeit eta­bliert hat, erlaubt den Fir­men mehr Fle­xi­bi­li­tät bei der Bestim­mung der Lohn­sum­me. Die Höhe des Bonus wird jeweils dem Geschäfts­ver­lauf ange­passt und erlaubt zugleich einen Ein­blick in die Ver­fas­sung der japa­ni­schen Wirtschaft. 

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Die guten Jah­re sind vorbei

In den Jah­ren unter Pre­mier­mi­nis­ter Shin­zo Abe ging es Japan so gese­hen blen­dend. Im ver­gan­ge­nen Win­ter stieg der Win­ter­bo­nus auf durch­schnitt­lich 951’411 Yen (rund 7500 Euro). Es war ein his­to­ri­scher Rekord. Zwölf Mona­te spä­ter folgt der tie­fe Fall. Der Wirt­schafts­dach­ver­band Keid­an­ren hat bekannt­ge­ge­ben, dass der Win­ter­bo­nus von 164 Gross­un­ter­neh­men nur noch 865’621 Yen beträgt (rund 6800 Euro). Das ent­spricht einem Minus von 9 Pro­zent. Nur wäh­rend der Finanz­kri­se 2009 gab es einen grös­se­ren Rück­gang. Damals war es ein Minus von 15 Pro­zent. In 16 von 19 Bran­chen sind die Beträ­ge geschrumpft. Schon im Som­mer, als die Arbeit­neh­mer ein Minus von 2,17 Pro­zent hin­neh­men muss­ten, deu­te­te sich die­se Ent­wick­lung an.

Die Ver­lie­rer

Die Unter­schie­de sind je nach Bran­che enorm. Hart trifft es die Wirt­schafts­be­rei­che, die seit Beginn der Pan­de­mie unmit­tel­bar von den Aus­wir­kun­gen der Coro­na-Pan­de­mie betrof­fen sind. Die Kauf­häu­ser und ähn­li­che Geschäf­te müs­sen den Win­ter­bo­nus um 32,81 Pro­zent und die Bahn­be­trei­ber um 22,6 Pro­zent kür­zen (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Bei zwei gros­sen Hotel­un­ter­neh­men sind es beschei­de­ne 351’687 Yen (2780 Euro), die aus­be­zahlt wer­den. Das ist so wenig wie noch nie. Für die Ange­stell­ten von ANA kommt es noch här­ter. Die Flug­ge­sell­schaft, die in die­sem Geschäfts­jahr von einem Geschäfts­ver­lust in der Höhe von umge­rech­net 4 Mil­li­ar­den Euro aus­geht (Asi­en­spie­gel berich­te­te), bezahlt zum ers­ten Mal über­haupt kei­nen Win­ter­bo­nus aus. Kon­kur­rent JAL kürzt der­weil die Sum­me um 80 Pro­zent. Es ist kein guter Start ins neue Jahr.

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