Japan macht die Grenzen dicht
Japan schliesst im Rahmen des erweiterten Notstandes (Asienspiegel berichtete) die Grenzen für Ausländer. Bis gestern waren Einreisen für Geschäftsleute aus 11 Ländern in Asien (China, Südkorea, Taiwan, Vietnam, Thailand, Kambodscha, Singapur, Brunei, Malaysia, Myanmar, Laos) unter Auflagen erlaubt. Diese Regelung ist bis zum Ende des Notstandes, der vorläufig bis zum 7. Februar 2021 dauert, ausser Kraft gesetzt.
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Damit wird der Grenzverkehr für sämtliche Ausländer, die nicht in Japan wohnhaft sind, gestoppt. Ausserdem können unter Angabe von ausserordentlichen Umständen Ausnahmen genehmigt werden. Foreign Residents wie auch japanischen Staatsbürgern ist die Einreise weiterhin erlaubt. Diese müssen sich jedoch vor und nach dem Flug auf Covid-19 testen lassen. Es gilt zudem eine strenger überwachte 14-tägige Quarantänepflicht.
Das Umdenken von Suga
Damit gibt der Premierminister dem Druck verschiedener Seiten nach. Noch vergangene Woche wollte Suga den Geschäftsverkehr aus den 11 Ländern zum Wohl der Wirtschaft aufrechterhalten (Asienspiegel berichtete). Dafür erntete er viel Kritik. Der Notstand, der neu für 11 Präfekturen im Land gilt (Asienspiegel berichtete), sowie der Nachweis einer dritten mutierten Variante des Coronavirus bei vier Reisenden aus Brasilien, hat offensichtlich zu einem Umdenken geführt.
Aufgrund der zwei mutierten Varianten des Coronavirus, die in Grossbritannien und Südafrika festgestellt wurden, verfügte Japan Ende Dezember einen Einreisestopp für Personen aus über 150 Ländern, die mit einem neuen mittel- oder langfristigen Visum ins Land wollen (Asienspiegel berichtete). Von all diesen Massnahmen betroffen sind hauptsächlich Geschäftsleute, Austauschstudenten, Praktikanten und Expats. Japan-Reisen für ausländische Touristen sind seit fast zehn Monaten nicht mehr gestattet.
Rückschlag für Tourismus-Pläne
Somit ist Japan praktisch wieder auf dem Stand von April 2020, als der internationale Reiseverkehr zum Erliegen kam (Asienspiegel berichtete). Für den Premier ist es ein Rückschlag. Seit Oktober verfolgte Suga eine Politik der schrittweisen Grenzöffnung. Eigentlich wollte er im Frühjahr die Weichen für die Wiederaufnahme des Einreise-Tourismus stellen. Die Olympischen Spiele sollten hierzu zum feierlichen Auftakt werden (Asienspiegel berichtete). Nun ist selbst ein Szenario ohne internationales Publikum wieder wahrscheinlich.
Gemäss der jüngsten Umfrage von NHK sind sogar 77,1 Prozent der Japaner der Meinung, dass Tokyo 2020 erneut verschoben oder abgesagt werden sollte. Bei der Umfrage von Kyodo News lag dieser Wert bei höheren 80 Prozent.
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