Schwierige Zeiten für die Foreign Residents

Japan hat erneut die Grenzen für fast alle Ausländer geschlossen (Asienspiegel berichtete). Eine Ausnahme gibt es. Die sogenannten Foreign Residents – also die Ausländer, die einen Wohnsitz und einen entsprechenden Aufenthaltsstatus in Japan haben – dürfen weiterhin einreisen. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Im April 2020 schloss das Land die Grenzen selbst für diese Personengruppe. Geschätzte 88’000 Menschen sassen monatelang in Übersee fest. Japan war unter den G-7-Staaten das einzige Land, das seiner eigenen ausländischen Wohnbevölkerung keine bedingungslose Wiedereinreise gewährte. Die internationale Kritik für diese restriktive Politik war gross. Erst im August 2020 öffnete Japan die Grenzen für seine Foreign Residents (Asienspiegel berichtete).
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Unmissverständliche Strafandrohung
Neun Monate später ist Japan wieder am selben Punkt. Im Januar 2021 wurde aufgrund des Notstandes und der Verbreitung der mutierten Varianten des Coronavirus der Einreiseverkehr für fast alle Ausländer ein weiteres Mal gestoppt (Asienspiegel berichtete). Dieses Mal hat Japan aus dem Fehler der ersten Welle gelernt. Neben den japanischen Staatsbürgern dürfen nun auch die Foreign Residents als einzige Ausländergruppe nach Japan einreisen.
Die Auflagen sind jedoch strikt. Neben der Testpflicht vor und nach dem Flug nach Japan gilt für beide Gruppen eine 14-tägige Quarantänepflicht, die Registrierung der Bewegungsaktivität und auf Anfrage eine Meldepflicht bezüglich des Gesundheitszustandes. Während der Quarantäne dürfen keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzt werden. Zudem muss man sich schriftlich dazu verpflichten, diese Regeln einzuhalten.
Ein Verstoss gegen diese Bestimmungen hat erstmals konkrete Strafen zur Folge. Die Behörden habe in diesem Fall neu das Recht, den Namen der Person zu veröffentlichen. Härter ist es für die Foreign Residents. Ihnen droht zusätzlich der Entzug der Aufenthaltsbewilligung und der Landesverweis. Es ist in Japan die bislang härteste Strafandrohung in dieser Pandemie.
Ohne Strafandrohung durch die Pandemie
Darüber hinaus sind dem Inselstaat die Hände gebunden. Er muss in der Corona-Krise ganz ohne rechtlich bindende Forderungen arbeiten. Konkret bedeutet dies, dass im Alltag niemandem eine Strafe droht, wenn er sich einer behördlichen Forderung im Rahmen der Pandemiebekämpfung widersetzt. Während des ersten Notstandes funktionierte diese Methode. Die Bevölkerung hielt sich zumeist an die Forderungen und Bitten der Behörden. Die Reise- und Bewegungsaktivitäten wurden freiwillig zurückgefahren.
In der dritten Welle scheinen diese Ansätze nicht mehr die gleiche Wirkung zu zeigen. Daher hat in der Regierung ein Umdenken stattgefunden. Premierminister Suga befürwortet inzwischen die Einführung von Geld- und Haftstrafen für Personen und Unternehmen, die in der Pandemiebekämpfung nicht kooperieren. Eine Gesetzesanpassung könnte schon in den nächsten Wochen vom Unterhaus beschlossen werden.
Korrektur, 19.1.2021: Ich habe bei der ersten Version dieses Artikels den Begriff «Permanent Residents» verwendet. Gemeint sind jedoch die «Foreign Residents». Also sämtliche Ausländer mit einem Wohnsitz und einer entsprechenden Aufenthaltsberechtigung in Japan.
Buchtipp
«In Japan – Der praktische Reiseführer» (Edition 2023) von Jan Knüsel als E-Book.
Pocket-Wifi
Unlimitierten Internetzugang in Japan mit Japan Wireless, inkl. Rabatt-Coupon in der Höhe von 10% (Code: JWASIENSPIEGEL)
Airport Taxi
Mit dem Airport Taxi zum Pauschalpreis von den Flughäfen Haneda, Narita nach Tokio sowie Kansai Airport nach Osaka und umgekehrt.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
September 2023 – Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Jahres-Abonnenten stehe ich für Fragen zur Verfügung. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken