Curry-Nation Japan

GEDENKTAG – Curry-Rice, auf Japanische Karē-Raisu ausgesprochen, zählt zu den ältesten Fastfood-Mahlzeiten im Inselstaat. Es waren die Briten, die Curry am Ende der Edo-Zeit (1603 bis 1868) aus dem damaligen Kolonialstaat Indien nach Japan brachten. Die Japaner entwickelten daraus eine eigene Interpretation.
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Curry-Rice besteht aus einer Sauce, die im Vergleich zum indischen Original dickflüssiger und milder ist, wobei es unterschiedliche Varianten gibt. Hinzu kommen gekochte Gemüsestücke und ein wenig Fleisch. Als Beilage gibt es eine Portion Reis. Curry hat sich in Japan derart verselbstständigt, dass man die Speise nicht mehr als einen kulinarischen Import, sondern als ein eigenes Nationalgericht wahrnimmt. Curry-Rice ist «Comfort Food» im besten Sinn.
Die All Japan Curry Manufacturer Association hat diesem beliebten Alltagsgericht sogar einen Gedenktag gewidmet. Am 22. Januar ist jeweils der Karē no hi, der «Curry-Tag». In vielen Schulen wird dann Curry-Rice serviert.
Der Boom der Curry-Würfel

In der Meiji-Zeit (1868 bis 1912) etablierte sich Curry zunächst in Restaurants und in der Armee. Zu einer beliebten häuslichen Mahlzeit wurde es ab den 1950ern, als die Lebensmittelhersteller House Foods und S&B die Curry-Würfelstücke auf den Markt brachten, die die Zubereitung extrem vereinfachten. Diese Entwicklung führte zu einem regelrechten Boom. Heute gehören die Curry-Würfel zum festen Angebot in den Supermärkten und Convenience Stores.
Das Gericht hat sich in ganz unterschiedliche Richtungen weiterentwickelt. Curry gib es in Varianten wie Karē-Udon (Udon-Nudeln mit Curry), Katsu-Karē (Curry mit paniertem Schnitzel), Karē-Pan (Curry im Brot) oder Gyōza-Karē. Japan ohne Curry, das kann man sich gar nicht mehr vorstellen.
GEDENKTAGE: Neben den 16 offiziellen Feiertagen besitzt Japan unzählige Gedenktage, die Ereignissen, Errungenschaften, Traditionen, Speisen oder Produkten gewidmet sind. Diese auf Japanisch bezeichneten «Kinenbi» werden von öffentlichen Institutionen, Vereinen, Unternehmen und Einzelpersonen ins Leben gerufen. Die Japan Anniversary Assocation registriert und beglaubigt die Gedenktage. Es existieren mittlerweile über 2100 Einträge.


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