Japan im neuen Jahr

In Japan steigen die Covid-19-Zahlen seit November kontinuierlich an. Ausgerechnet am 31. Dezember 2020 wurde mit 4520 Neuansteckungen ein vorläufiger Höchststand in dieser Pandemie erreicht. Der 7-Tages-Schnitt beträgt 3420. Täglich sterben rund 50 Menschen an Covid-19. Seit Beginn der Pandemie führte diese Krankheit zu 3541 Todesfällen. Anfang November lag diese Zahl bei 1776. Aktuell sind 711 Menschen wegen Covid-19 auf der Intensivstation. Die Lage bleibt somit angespannt. Im Folgenden in aller Kürze ein Rückblick auf Ereignisse, die Japan diese Woche beschäftigt haben.
1. Ein erneuter Notstand?
Die Hauptstadt und ihre Nachbarpräfekturen sind am stärksten von der aktuellen Welle betroffen. Allein in Tokio stieg am letzten Tag des Jahres die Zahl der Neuansteckungen auf über 1500 an. Zuvor gab es an keinem einzigen Tag mehr als 1000 neue Fälle. Nun schlagen die Gouverneure von Tokio, Saitama, Chiba und Kanagawa Alarm. Sie fordern die Zentralregierung auf, eine Ausrufung des landesweiten Notstands zu prüfen. Die Region stehe am Rande eines explosiven Anstiegs. Premier Yoshihide Suga zeigte sich bislang skeptisch gegenüber einer solchen Massnahme. Zuletzt wurde im April der Notstand ausgerufen.
2. Ein Neujahrsessen mit Folgen

Alle Jahre wiederholt sich die Geschichte, wenn die Japaner am Neujahrstag Mochi als Zōni-Suppeneinlage essen. Der gestampfte Reis ist so klebrig, dass es regelmässig zu Erstickungsfällen kommt. In Tokio mussten am 1. Januar 2021 fünf Personen hospitalisiert werden. Für eine Person kam jede Hilfe zu spät. Betroffen sind hauptsächlich ältere Menschen und Kinder. Es empfiehlt sich, vor dem Verzehr einen kräftigen Schluck Wasser zu trinken, damit Mund und Speiseröhre ausreichend befeuchtet sind. Das Mochi sollte zudem in kleinen Stücken gegessen werden. Gut kauen vor dem Schlucken schmälert das Risiko eines Unfalls beträchtlich.
Update, 4.1.2021
Bis am 3. Januar 2021 mussten insgesamt 14 Menschen wegen Mochi-Verzehrs hospitalisiert werden. Dabei kam es zu 3 Todesfällen.
3. Das Jahr des Rindes

In Japan hat in der Tradition der zwölf chinesischen Tierkreiszeichen «das Jahr des Rindes» begonnen (ushidoshi). Alternativ spricht man auch vom Jahr des Ochsen, der Kuh oder des Büffels. Dieses Tier steht für harte Arbeit, Zuverlässigkeit und Loyalität. In Japan leben 10,66 Millionen Menschen, die im «Jahr des Rindes» geboren sind. Dazu gehört auch die 1997 geborene Tennisspielerin Naomi Osaka. Nur in den Jahren der Ratte und des Wildschweines sind noch mehr Menschen geboren. Die Tierkreiszeichen haben auch einen Einfluss auf den Kommerz. In diesem Jahr wird man ganz viele Produkte und Lebensmittel sehen, die mit dem Abbild einer Kuh oder eines Stiers verziert sind. Ein schönes Beispiel dafür ist der Neujahrskuchen des Konditors Chez Shibata im Kaufhaus Takashimaya in Nagoya.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.

4. Kinorekord im Corona-Jahr

Die Corona-Krise hat die Kinobranche weltweit an den Abgrund geführt. Aus Japan kommen derweil gute Nachrichten. Der Anime «Demon Slayer» (jp. «Kimetsu no Yaiba: Mugen Ressha-hen») ist zum erfolgreichsten japanischen Kinofilm aufgestiegen. Bis am vergangenen Sonntag hat er 32,48 Milliarden Yen eingespielt und damit den langjährigen Spitzenreiter «Spirited Away» von Hayao Miyazaki vom Thron gestossen. In Japan dürfen die Kinos seit September die Säle wieder vollständig füllen, da es sich um einen Veranstaltungstyp handelt, bei dem nicht gesprochen wird. Die Zuschauer tragen Maske und vor dem Eingang wird die Temperatur gemessen.
Buchtipp
«In Japan – Der praktische Reiseführer» (Edition 2023) von Jan Knüsel als E-Book.
Pocket-Wifi
Unlimitierten Internetzugang in Japan mit Japan Wireless, inkl. Rabatt-Coupon in der Höhe von 10% (Code: JWASIENSPIEGEL)
Airport Taxi
Mit dem Airport Taxi zum Pauschalpreis von den Flughäfen Haneda, Narita nach Tokio sowie Kansai Airport nach Osaka und umgekehrt.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
September 2023 – Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Jahres-Abonnenten stehe ich für Fragen zur Verfügung. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken