Japans Tourismus-Plan für 2021
Es ist 2021. Seit neun Monaten sind die Grenzen in Japan für ausländische Touristen geschlossen und dies wird noch eine Weile so bleiben. Um diese Branche wiederzubeleben, setzt die Regierung auf die Technologie. Eine Touristen-App soll Japan-Reisen für internationale Besucher wieder möglich machen. Diese wird unter anderem eine persönliche ID, das Visum, die Bestätigung eines negativen Testresultats sowie eine Funktion zur täglichen Aktualisierung des Gesundheitszustandes und ärztlicher Beratung beinhalten. Zudem sollen die Bewegungen für das Contact-Tracing abgespeichert werden. Im Gegenzug wird die Quarantäne entfallen (Asienspiegel berichtete).
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Bislang hatten die japanischen Medien diesen Plan lediglich über inoffizielle Wege in Erfahrung gebracht. Nun hat Takuya Hirai, Minister für Digitales, die Entwicklung dieser App in einem Fernsehinterview mit TV Asahi erstmals offiziell bestätigt. Darin deutete er an, dass das Herunterladen dieser App für Japan-Reisende obligatorisch sein werde. Pünktlich zur Eröffnung der Olympischen Spiele am 23. Juli 2021 soll dieses neue System eingeführt werden.
Tokyo 2020 hat höchste Priorität
Somit bestätigt sich auch, dass die Regierung alles den Olympischen Sommerspielen unterordnen wird. Vorher wird es keine weitreichende Grenzöffnung für Touristen geben. Nichts soll dieses Milliardenvorhaben gefährden. Zuvor will die Regierung im Frühling eine begrenzte Anzahl ausländischer Touristengruppen ins Land lassen, um dieses neuartige System zu testen (Asienspiegel berichtete). Die Touristen-App wird nach den Spielen zu einem festen Bestandteil für den Einreise-Tourismus. Reguläre europäische Touristen werden somit frühestens im Spätsommer 2021, oder wohl eher im Herbst, wieder in Japan unterwegs sein.
Die unsichere Lage
Allein der Blick auf die aktuelle Lage zeigt jedoch, dass diese Pläne mit Vorsicht zu geniessen sind. In Japan steigen die Covid-19-Zahlen seit zwei Monaten kontinuierlich an (Asienspiegel berichtete). Der Inselstaat hat wegen der mutierten Variante des Coronavirus die Grenzen für Ausländer Ende Dezember erneut geschlossen (Asienspiegel berichtete). Eine Impfung wird nur schon aufgrund des verzögerten Starts und der aktuellen Produktionsengpässe kaum die erhoffte Erlösung bis im Juli bringen.
Premierminister Yoshihide Suga bleibt dennoch optimistisch. In seiner Neujahrsbotschaft hob er die Austragung von Tokyo 2020 hervor und sprach in diesem Zusammenhang von einem «Symbol der globalen Solidarität». Von einem «Symbol der Überwindung von Corona», wie er es noch vor wenigen Monaten ausdrückte, war nicht mehr die Rede. Es gilt, auch im neuen Jahr in jeder Beziehung flexibel zu bleiben.
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