Japan vor entscheidenden Wochen

Am 31. Dezember 2020 wurden 4519 neue Covid-19-Fälle registriert. Das war ein Höchststand in dieser Pandemie. 10 Tage später hat sich die Lage dramatisch verschlechtert. Seit Donnerstag liegt die Zahl der täglichen Neuansteckungen bei über 7500. 822 Menschen sind wegen Covid-19 auf der Intensivstation. In 11 Präfekturen sind die Krankenhausbetten zu über 50 Prozent gefüllt. Für diese Regionen gilt die Warnstufe 4 («explosionsartige Ausbreitung»). Seit Freitag sind Tokio und die Nachbarpräfekturen Kanagawa, Saitama und Chiba für die Dauer eines Monats im Ausnahmezustand. In diesem Raum leben knapp 32 Millionen Menschen. Osaka, Kyoto und Hyogo könnten bald folgen. Im Folgenden in aller Kürze ein Rückblick auf Ereignisse, die Japan diese Woche beschäftigt haben.

1. Einreise: Japan verschärft Covid-19-Testpflicht

Japan verschärft im Rahmen des Notstandes noch einmal die Einreisebestimmungen, lässt zugleich aber die Grenzen einen Spalt weit offen. Ab sofort müssen sich sämtliche Personen, Ausländer wie auch Japaner, frühestens 72 Stunden vor dem Abflug nach Japan auf Covid-19 testen lassen. Nach der Landung folgt ein weiterer Test. Im Gegenzug werden Einreisen für Geschäftsleute, Austauschstudenten und Praktikanten aus 11 Ländern und Regionen in Asien und Ozeanien nach dem Willen von Premierminister Suga weiterhin zugelassen. Aufgrund der neuen Variante des Coronavirus wurden Ende Dezember Einreisen für Personen aus über 150 Ländern, die mit einem neuen mittel- oder langfristigen Visum ins Land wollen, gestoppt (Asienspiegel berichtete). Japan-Reisen für ausländische Touristen sind seit April 2020 nicht mehr erlaubt. Ausländer mit Wohnsitz in Japan dürfen weiterhin einreisen.
2. Bangen um «Tokyo 2020»

Am 23. Juli 2021 werden die Olympischen Sommerspiele in Tokio eröffnet. Das ist zumindest der Plan. Die Arbeiten laufen auf Hochtouren. Doch seit dem neuerlichen Notstand für den Grossraum Tokio ist die Ungewissheit zurück (Asienspiegel berichtete). Auch IOK-Mitglied Dick Pound sagte in einem Interview mit der Washington Post, dass eine Austragung noch nicht gewiss sei. Alles hänge von der weiteren Entwicklung der Corona-Zahlen ab. Es sei jedoch zu früh, um in Panik zu verfallen. Vielmehr müsse man die nächsten Wochen abwarten. Japan sei soweit gut vorbereitet. Pound steckt seine Hoffnung auch in eine mögliche Impfung der Athleten. Gemäss einer Umfrage der Asahi Shimbun, waren im Dezember nur noch 30 Prozent der Japaner für eine Austragung der Olympischen Spiele im Juli 2021. 65 Prozent befürworteten hingegen eine Verschiebung oder sogar eine Absage. Letzterer Wert ist in einer aktuellen Umfrage von Kyodo News nun sogar auf 80,1 Prozent angestiegen.
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3. Schnee, Schnee, Schnee
In den Regionen auf der Seite des Japanischen Meeres hat es in den vergangenen Wochen wiederholt geschneit. Seit Freitag gab es viel Neuschnee in den Präfekturen Fukui, Ishikawa (Kanazawa), Toyama und Niigata. Schon am 6. Januar fiel in der Stadt Yokote in der Präfektur Akita in kürzester Zeit rund 160 Zentimeter Schnee. 100 Soldaten mussten für die Räumungsarbeiten zu Hilfe kommen. Eine Grundschule in Yokote wurde in aufwendiger Arbeit von den Schneemassen befreit. Auch am heutigen Sonntag und in der kommenden Woche hält das Winterwetter in den traditionell schneereichen Regionen Japans an.
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