Die Burg von Kumamoto
Zurzeit ist Japan in weiter Ferne. Träumen von einer Japan-Reise darf man aber weiterhin. In dieser Serie stelle ich Orte vor, die man besuchen sollte, sobald diese Krise einmal vorbei ist. Weitere Inspirationen finden Sie in meinem Reisebuch «Jan in Japan – 60 Orte abseits von Tokio und Kyoto».
JAN IN JAPAN – Es war der 27. März 2016, als ich Kumamoto auf der Südinsel Kyushu besuchte. Die Stadt zeigte sich von ihrer schönsten Seite. Die Kirschbäume auf der Burganlage waren in voller Blüte. Überall waren die typischen blauen Planen zu sehen, die die Japaner als Sitzunterlage für die feucht-fröhliche Blumenschau nutzen (Asienspiegel berichtete). Die Burg mit ihren imposanten Doppeltürmen bot die passende historische Kulisse. Es war, kurz gesagt, ein perfekter Frühlingstag. Damals ahnte niemand etwas von der bevorstehenden Katastrophe.
Das Doppelerdbeben
Keine drei Wochen später, am 14. April 2016, erlebte Kumamoto das verheerendste Erdbeben seit 1889 (Asienspiegel berichtete). Ein Doppelerdbeben forderte 42 Tote und über 3000 Verletzte. Die Burganlage wurde hart getroffen. 13 historische Gebäudestrukturen, die als wichtige nationale Kulturgüter registriert waren, nahmen damals schweren Schaden. Einige davon stürzten völlig in sich zusammen. Rund 30 Prozent der gesamten Mauerkonstruktion, die die Anlage umgibt, war zerstört (Asienspiegel berichtete).
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Der 1877 während der Satsuma-Rebellion abgebrannte und 1960 wiederaufgebaute Hauptturm der Kumamoto-Burg überstand zwar die Erschütterungen, fast alle Ziegel sowie zwei Shachihoko-Fabelwesen-Ornamente fielen jedoch von den Dächern, die Mauern und der hohe steinerne Unterbau wurde ebenfalls beschädigt. Die Stadt verlor keine Zeit. Nur zwei Monate nach der Katastrophe begann sie mithilfe von Spenden mit dem Wiederaufbau ihres Wahrzeichens.
Der Wiederaufbau
Fünf Jahre später erstrahlen der Haupt- und Seitenturm der Kumamoto-Burg wieder in ihrem alten Glanz. Die schwarze Fassade ist zurück. Auch die zwei Shachihoko-Ornamente sind wieder installiert. Zugleich hat der Turm im Innern eine neue Stahlstruktur erhalten, die starken Erdbeben und Taifun-Stürmen standhalten sollen. Am 26. April 2021 werden die Haupttürme erstmals für die Öffentlichkeit wieder zugänglich sein. Damit ist der sichtbarste Schaden von damals behoben. Bis jedoch sämtliche Strukturen der riesigen Burganlagen wieder aufgebaut sind, werden weitere 10 bis 20 Jahre vergehen.
Die Burg am 15. Februar 2021
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