Starkes Erdbeben in Japan
Im Nordosten Japans ist es am Samstag um 23:08 Uhr zu einem starken Erdbeben der Magnitude 7,3 gekommen (Stärke 6 von 7 auf der japanischen Intensitätsskala). Das Epizentrum befand sich im Meer vor den Präfekturen Miyagi und Fukushima. Die Erschütterungen wurden auch in Tokio deutlich verspürt. Es kam zu keinem Tsunami.
Die Behörden zählten mindestens 157 Verletzte, am meisten in den Fukushima und Miyagi. Glücklicherweise kam es zu keinen Todesfällen. Mindestens 1700 Häuser erlitten Schäden, keines wurde jedoch vollständig zerstört. Unmittelbar nach dem Beben erlebten fast 1 Million Haushalte einen kurzzeitigen Stromunterbruch. Bei der Joban-Autobahn in der Präfektur Fukushima ereignete sich ein Erdrutsch, im Bahnhof der Stadt Fukushima gab es beträchtliche Wasserschäden. Auf der Tohoku-Shinkansen-Strecke wurden am Sonntag Schäden an Strommasten und Hochbrücken in Miyagi und Fukushima festgestellt. Aus diesem Grund können für die nächsten 10 Tage nur Teilabschnitte bedient werden.
Das 2011 havarierte Atomkraftwerk Fukushima Dai-ichi scheint das Beben ohne folgenreiche Vorkommnisse überstanden zu haben. Es seien keine Unregelmässigkeiten festgestellt worden, berichtete die Behörde für Nukleare Energie am Abend. Auch das 12 Kilometer südlich gelegene AKW Fukushima Dai-ni, das 2019 stillgelegt wurde, scheint ebenfalls keinen Schaden genommen zu haben.
Ein Nachbeben von 2011
Es ist fast exakt 10 Jahre her als dieselbe Region von einer verheerenden Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe heimgesucht wurde. Die japanische Wetterbehörde geht davon aus, dass es sich um ein starkes Nachbeben des grossen Erdbebens von damals handelt. Die seismische Aktivität in dieser Region habe in den letzten Jahren wieder abgenommen, sei aber nach wie vor höher als vor 2011. In den nächsten Tagen muss mit weiteren stärkeren Nachbeben gerechnet werden.
Das gestrige Erdbeben hatte eine hohe Stärke 6 von 7 auf der japanischen Intensitätsskala. Diese gibt das Ausmass der spürbaren Erschütterungen und potenziellen Zerstörung wieder. Verheerende Erdbeben der höchsten Stufe 7 kommen nur alle paar Jahre vor: Das war 1995 in Kobe, 2004 in Niigata, 2011 im Nordosten Japans, 2016 in Kumamoto und 2018 in Hokkaido der Fall (Asienspiegel berichtete).
Update, 25.2.2021
Japan meldet den ersten Toten des Erdbebens vom 13. Februar 2021. Es handelt sich um einen Mann, der von herunterfallenden Möbeln in seinem Haus getroffen wurde und daraufhin erstickte. Verwandte fanden seine Leiche erst am 23. Februar 2021. Die Zahl der Verletzten des Erdbebens ist auf 185 angestiegen.
Update, 20.3.2021
In der Präfektur Miyagi im Nordosten Japans kommt es am 20. März 2021 um 18:09 Uhr zu einem starken Beben der Magnitude 7,2. Auf der japanischen Intensitätsskala wurde die Stärke 5+ von 7 angegeben. Die Erde bebte mehrere Sekunden. Augenzeugen berichteten von starken Erschütterungen. Es folgte eine Tsunami-Warnung, die um 19:30 Uhr aufgehoben werden konnte. Der Tohoku-Shinkansen musste seinen Betrieb temporär unterbrechen. Es scheint jedoch, dass es zu keinen grösseren Schäden gekommen ist. Für die Region war es nach dem 14. Februar 2021 bereits das zweite schwere Erdbeben in diesem Jahr.
Update, 1.5.2021
In der Präfektur Miyagit kommt es am 1. Mai 2021 um 10:27 Uhr zu einem starken Erdbeben der Magnitude von 6,8 und einer Stärke 5 von 7 auf der japanischen Intensitätsskala. Es gab glücklicherweise keinen Tsunami und wenige Stunden nach dem Ereignis keine Meldungen über Todesfälle. Für diese Region war es bereits das dritte starke Erdbeben in diesem Jahr.
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