Frühlingserwachen in Japan
Am zehnten Jahrestag der Tsunami-Katastrophe (Asienspiegel berichtete) gab es von der Natur ein Zeichen der Aufmunterung. In der Parkanlage des Shukkkei-en in Hiroshima haben Mitarbeiter der Wetterbehörde die ersten Kirschblüten des Jahres an einem der Somei-Yoshino-Musterbäume beobachtet. Am Morgen des 11. März 2021 waren es zunächst vier Blüten, am Nachmittag bereits sechs. Fünf sind nötig, um den Blütenbeginn offiziell verkünden zu dürfen. Somei-Yoshino ist die am meisten verbreitete Kirschbaum-Sorte in Japan.
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Für Hiroshima ist es eine Premiere. Zum ersten Mal seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen 1953 ist die Stadt im landesweiten Vergleich am frühesten dran. In einem Durchschnittsjahr beginnen die Kirschbäume in Hiroshima erst am 27. März zu blühen. Der bisherige Rekord für die Stadt im Westen Japans war der 19. März 2004. Es ist das warme Wetter im Februar, das massgeblich zu dieser Entwicklung geführt hat. Nur einmal gingen die Knospen auf den vier Hauptinseln noch früher auf. Das war am 10. März 2010 in der Stadt Kochi auf Shikoku.
Tokio folgt in wenigen Tagen
Die Wetterbehörde geht davon aus, dass schon in einer Woche die Kirschbäume in Hiroshima in voller Blüte sein werden. In der Regel geht es nach der Verkündung der ersten Blüte Schlag auf Schlag. Weathernews.jp erwartet am heutigen 12. März den Blütenbeginn in Fukuoka auf Kyushu.
Voraussichtlich am 15. März wird Tokio folgen. Dort richtet sich das Augenmerk jeweils auf die Knospen der Somei-Yoshino-Musterkirschbäume im Park des Tokioter Yasukuni-Schreins. Somit wird die Blüte in einer Woche bereits in mehreren Städten zu sehen sein. Regelmässig später dran sind die Bergregionen auf der Hauptinsel Honshu, die Hokuriku-Region am Japanischen Meer und der Nordosten. Auf der Nordinsel Hokkaido beginnt die Kirschblütenzeit erst Ende April.
Kirschblüten in Zeiten von Corona
Es ist die zweite Kirschblütenzeit in der Corona-Pandemie. Die Sorge ist gross, dass in diesen belebten Wochen, in denen man sich gewöhnlich in den Parkanlagen mit Freunden und Kollegen zum Hanami-Fest trifft, die Infektionen wieder in die Höhe schnellen könnten. Aus diesem Grund hat Tokios Gouverneurin Yuriko Koike ein Ess- und Trinkverbot in den öffentlichen Parkanlagen der Hauptstadt erlassen. Man solle sich diesen Frühling auf einen Spaziergang beschränken, lautet die Aufforderung (Asienspiegel berichtete). In Tokio gilt vorläufig bis zum 21. März 2021 der Notstand.
Update, 14. März 2021
Auch in Tokio hat nun die Kirschblütenzeit ganz offiziell begonnen. Bereits 2020 war es der 14. März. Das sind die zwei frühesten Zeitpunkte seit Beginn der Aufzeichnungen 1953.
Die Kirschblüten im Shukkei-en in Hiroshima
Kirschblütenzeit in Japan
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