«Tokyo 2020» ohne ausländische Zuschauer
Noch gilt für den Grossraum Tokio der Notstand und dies vorläufig bis zum 21. März 2022. Gleichzeitig sind seit Januar die Grenzen geschlossen. Einreisen dürfen seither einzig japanische Staatsbürger und Ausländer mit einem gültigen Aufenthaltsstatus (Asienspiegel berichtete). Diese Situation wird sich nicht so schnell ändern. Erst vergangene Woche wurden für Einreisen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wegen der mutierten Coronavirus-Varianten die Regeln sogar verschärft (Asienspiegel berichtete).
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Ohne ausländische Zuschauer
Für die internationalen Touristen sind die Grenzen somit seit fast einem Jahr geschlossen. Eigentlich hatte die Regierung vor, den Einreise-Tourismus mit Beginn der Olympischen Spiele im Juli 2021 wiederzueröffnen. Seit Oktober 2020 lief die Planung auf Hochtouren. Eine speziell entwickelte Touristen-App sollte dieses Unterfangen ermöglichen (Asienspiegel berichtete).
Nun aber wird alles anders, wie die Nikkei Shimbun und die Asahi Shimbun in Erfahrung gebracht haben. Das Organisationskomitee und die Regierung sind demnach zum Schluss gekommen, dass «Tokyo 2020» aufgrund der globalen Corona-Lage ohne internationales Publikum stattfinden muss. Stattdessen sollen einzig in Japan wohnhafte Zuschauer zugelassen werden. Geprüft wird einzig, ob für bestimmte ausländische Personengruppen, wie Sponsoren und Mitglieder nationaler Verbände, Ausnahmen gemacht werden können. Offiziell soll dieser Beschluss am 25. März 2021 bekanntgegeben werden.
Dieser Entscheid kommt nicht überraschend. Seit einigen Wochen hat man damit gerechnet (Asienspiegel berichtete). So wird es schon genug komplex sein, die 11’000 Athleten und das weitere Umfeld medizinisch zu betreuen. Die Einreise von mindestens einer Million Zuschauern aus Übersee wäre schlichtweg zu riskant.
Einreiselockerung für Athleten
Bereits im April wird die japanische Hauptstadt wichtige Testveranstaltungen mit der Teilnahme ausländischer Athleten durchführen müssen. Einige dieser sogenannten «Ready Steady Tokyo»-Veranstaltungen waren eigentlich für März geplant. Der Notstand warf diese Pläne jedoch über den Haufen. Um die Durchführung nicht noch einmal zu gefährden, sieht die Regierung nun eine Einreiselockerung vor, wie die Nikkei Shimbun berichtet. Demnach dürfen ausländische Athleten und alle Personen, die zur Organisation und Umsetzung von «Tokyo 2020» beitragen, unter Einhaltung der Test- und Quarantäneauflagen einreisen, sobald der Notstand für Tokio aufgehoben sein wird.
Um die epidemiologische Lage unter Kontrolle zu behalten, will die Regierung pro Tag maximal 2000 Personen einreisen lassen. Es wird zu einem ersten grossen Test für die Organisatoren und Behörden. Weitere Lockerungen sind momentan nicht geplant. Zu gross ist die Angst eines rasanten Wiederanstiegs der Covid-19-Fälle.
Ohne ausländische Zuschauer
Einen ersten Vorgeschmack auf diese ungewöhnlichen Olympischen Sommerspiele gibt es bereits am 25. März 2021. Im J-Village in der Präfektur Fukushima wird an diesem Tag die Eröffnungszeremonie für den olympischen Fackellauf stattfinden. Es wird eine Veranstaltung ohne Zuschauer werden. Für den Lauf, der über die Dauer von 121 Tagen durch alle 47 Präfekturen führen wird, werden ebenso strikte Regeln gelten. Zuschauen sollen ausschliesslich lokale Personen und dies selbstverständlich mit Maske.
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