Togoshi-Ginza: Tokios historische Einkaufsstrasse
Zurzeit ist Japan in weiter Ferne. Träumen von einer Japan-Reise darf man aber weiterhin. In dieser Serie stelle ich Orte vor, die man besuchen sollte, sobald diese Krise einmal vorbei ist. Weitere Inspirationen finden Sie in meinen Reisebüchern «In Japan» und «Jan in Japan».

JAN IN JAPAN – Bevor die grossen Kaufhäuser aufkamen, spielte sich das Leben in den klassischen Einkaufsstrassen, den sogenannten Shōtengai mit ihren zahlreichen Geschäften und Restaurants ab. Noch gibt es sie überall im Land, auch wenn viele gegen ihren wirtschaftlichen Untergang kämpfen (Asienspiegel berichtete). In Tokio nennt sich die längste klassische Shōtengai Togoshi-Ginza, die sich im Bezirk Shinagawa befindet. Sie ist 1,3 Kilometer lang, zählt 400 Läden und täglich 10’000 Passanten. An den zahlreichen Ständen gibt es leckere Speisen zu günstigen Preisen. Diese beim Gehen zu konsumieren, ist an der Togoshi-Ginza ausdrücklich erlaubt. Kroketten sind die Spezialität des Ortes. Rund 20 Geschäfte bieten diese an.
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Die Japaner beschreiben die Atmosphäre dieses Ortes gerne als «natsukashii» (dt. «nostalgisch»). Sie erinnert an die Zeit der Jahrzehnte unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg, als nicht sterile Hochhaus-Komplexe, sondern die Shōtengai die bevölkerten Zentren waren. Zur Nostalgie trägt auch der Bahnübergang der Tōkyū-Ikegami-Linie bei, wo alle paar Minuten der Passantenstrom zum Stehen kommt. Gleich daneben ist der Bahnhof Togoshi-Ginza, der Orientierungspunkt für Besucher.
Der Namenszusatz Ginza
Die Togoshi-Ginza war die erste Shoppingstrasse in Japan, die sich mit dem Namen des berühmten Tokioter Einkaufsviertels schmückte. Tatsächlich gibt es eine historische Verbindung zum Original. So wurde die Strasse in Togoshi nach dem grossen Erdbeben von 1923 (Asienspiegel berichtete) mit nicht mehr benötigten Backsteinen des Ginza-Quartiers gepflastert. Als Erinnerung daran war der Name Togoshi-Ginza-Shōtengai geboren. Heute gibt es mehr als 300 Einkaufsstrassen in Japan geben, die sich zwecks besserer Vermarktung den Namenszusatz «Ginza» gegeben haben.
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