Neue Funktionen für den Getränkeautomaten
Der Getränkeautomat ist ein fester Bestandteil des japanischen Alltagsbildes, sei es in der Stadt oder auf dem Land. Jidōhanbaiki heissen diese auf Japanisch. Erste Patente für Automaten, die Produkte verkauften, gab es schon 1888 in Japan. Das grosse Zeitalter begann jedoch erst in den späten 1960ern. Entscheidend dazu beigetragen hatte die Einführung der neu gestalteten 50- und 100-Yen-Münzen im Jahr 1967. 1982 folgte die 500 Yen-Münze (Asienspiegel berichtete). Sie wurden zum idealen Zahlungsmittel für die Verkaufsautomaten.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Heute dominieren die Getränkeautomaten für PET-Flaschen und Getränkedosen den Markt. 2018 gab es gemäss der Japan Soft Drink Association 2,4 Millionen davon. Daneben existieren auch Automaten für Speiseeis, warmes Essen, Früchte, Reis, Bücher und andere Güter.
Der Automat mit Gesichtserkennung
Die Digitalisierung hat in den vergangenen Jahren zu einer technischen Aufrüstung der Getränkeautomaten geführt. So ist es mittlerweile eine Selbstverständlichkeit, dass man auch mit den weit verbreiteten IC-Karten der Bahnbetreiber bezahlen kann (Asienspiegel berichtete).
Hersteller DyDo führt nun die ersten Geräte in Japan ein, die eine Gesichtserkennungsfunktion besitzen. Einmal online registriert, kann man damit ohne Smartphone, IC-Karte oder Bargeld Getränke kaufen. Ein am Automaten angebrachter Bildschirm scannt das Gesicht des Kunden. Selbst mit Maske wird die Person richtig erkannt. In einem zweiten Schritt wird als zusätzliche Sicherheit ein personalisierter Code eingegeben. Anschliessend kann das Getränk ausgewählt werden. KAO-NE nennt Dydo diese Dienstleistung.
Entwickelt hat dieses System der Technologiekonzern NEC, der derzeit auch die Flughäfen Narita und Haneda mit der automatischen Gesichtserkennung ausrüstet (Asienspiegel berichtete). DyDo sieht gerade in Büros, Fabriken oder medizinischen Berufen, in denen man das Smartphone nicht immer griffbereit hat und das Maskentragen Pflicht ist, ein grosses Potenzial für diese Zahlungsart. Eingesetzt wird die neue Technologie für den Anfang im eigenen Unternehmen und bei NEC. Dydo plant, 2000 Getränkeautomaten mit der Gesichtserkennungs-Technologie aufzurüsten.
Der Automat fürs Corona-Zeitalter
Es ist nicht die erste Weiterentwicklung, die ins Corona-Zeitalter passt. Bereits im vergangenen Herbst hat Dydo einen Automaten vorgestellt, dessen Knöpfe der Kunde mit den Füssen bedienen kann. Selbst die Klappe für die Getränke lässt sich so öffnen.
Der digitalisierte Automat
Bei beiden Beispielen handelt es sich um Erweiterungen bestehender Automaten, die vielfach schon etwas in die Jahre gekommen sind. Einen ganz neuen Weg beschreitet seit 2010 das Unternehmen Acure. Es hat einen Getränkeautomaten mit einem übersichtlichen, einfach bedienbaren Touchscreen entwickelt. Alternativ gibt es eine dazugehörige App, mit der man ebenfalls ohne grössere Berührung die Getränke bestellen kann (Asienspiegel berichtete). Diese Maschinen befinden sich hauptsächlich in den Bahnhöfen von JR-East.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Februar 2024 – Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Jahres-Abonnenten stehe ich für Fragen zur Verfügung. Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken