Japan plant Einführung eines digitalen Impfpasses
Japan plant die Einführung eines digitalen Impfpasses. Dies erklärte Tarō Kōno, zuständiger Minister für die Impfkampagne, während einer Parlamentssitzung. Auch eine Regierungsquelle bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur Kyōdō dieses Vorhaben. Es wird sich um eine Smartphone-App handeln, in der die notwendigen Daten zur Impfung und zu Covid-19-Tests fälschungssicher gespeichert und per QR-Code von Behörden, Airlines und anderen Institutionen zügig abgerufen werden können.
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Zurzeit wird weltweit an der Einführung eines solchen Passes gearbeitet. Die EU spricht von einem digitalen grünen Nachweis und die Schweiz von einem international anerkannten Covid-Zertifikat. Derweil hat die WHO eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die sich für eine weltweit kompatible Lösung einsetzt. Bereits weit fortgeschritten ist die Entwicklung des CommonPass, der genau diese Bedürfnisse abdeckt und von japanischen Airlines getestet wird (Asienspiegel berichtete). Es wird gesagt, dass sich Japan auf dieses System stützen könnte.
Die Bedeutung des digitalen Impfpasses
Schon einige Tage zuvor hatte Japans wichtigster Wirtschaftsverband Keidanren mit Hinweis auf das Projekt der EU auf die Einführung eines digitalen Impfpasses gedrängt, um den internationalen Reiseverkehr wieder in die Gänge zu bringen. Diese Forderung hielt der Verband für notwendig, weil sich die Regierung in den vergangenen Monaten kaum zu einem solchen Vorhaben geäussert hatte. Tarō Kōno verwies stets auf die mögliche Diskriminierung von Personen, die sich nicht impfen lassen können. Der Regierungsminister betonte denn auch, dass zwingend entsprechende Richtlinien eingeführt werden müssen, um ein solches Szenario zu verhindern. Die Anwendung eines digitalen Impfpasses im Inland ist aktuell nicht vorgesehen.
Tokios Plan, einen digitalen Impfpass einzuführen, ist auch für Personen, die dereinst wieder nach Japan reisen möchten, von Bedeutung. Japan wird somit Teil eines Verbundes, der auf eine baldige Wiederaufnahme des internationalen Reiseverkehrs hinarbeitet. Umso mehr muss man davon ausgehen, dass künftige touristische Einreisen nach Japan nur noch mit einem Covid-19-Impfnachweis möglich sein werden (Asienspiegel berichtete).
Baldige Beschleunigung der Impfkampagne
Japan hält weiterhin ein striktes Einreiseverbot aufrecht (Asienspiegel berichtete). Das Land ist mitten in einer vierten Corona-Welle und einem neuerlichen Notstand (Asienspiegel berichtete). Ausserdem kommt die Impfkampagne nur schleppend voran. Bis zum 27. April 2021 haben erst 3,2 der 127 Millionen Einwohner mindestens eine Impfung erhalten. Der Inselstaat hat zurzeit einzig das Vakzin von Biontech-Pfizer im Einsatz. Frühestens am 21. Mai 2021 könnte die Zulassung für den Impfstoff von Moderna folgen. Japan hat vor, bis im September 2021 einen Grossteil der Bevölkerung zu impfen. Es bleibt ein ambitiöses Ziel (Asienspiegel berichtete).
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