Japans Kultur der Raststätte
GEDENKTAG – Michi-no-eki heissen in Japan die Raststätten. Sie befinden sich an den National- und Präfekturstrassen1 und dienen als Schaufenster in die Region. So findet man neben den obligaten Parkplätzen und Toiletten auch stets Geschäfte und Restaurants vor, die lokale Produkte und Lebensmittel anbieten. Sie sind der ideale Ort, um sich mit lokalen Spezialitäten einzudecken, etwas zu essen und sich über die Region zu informieren.
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Manche haben sich regelrecht zu kleinen Sehenswürdigkeiten entwickelt. Im Michi-no-eki von Asagiri-Kogen haben die Restaurantbesucher eine freie Panoramasicht auf den Berg Fuji. In der Raststätte Tsubaki Hana no Yu in der Präfektur Wakayama gibt es ein Badehaus und ein Onsen-Fussbad für die müden Autofahrer. In der Präfektur Gunma ist das Kunstmuseum Tomihiro Art Museum Teil der Raststätte (siehe Foto unten). Die Vielfalt ist gross. Auch Camping-Plätze, Parkanlagen und Hotels sind im Angebot einiger Michi-no-eki. Ein Blick auf die offizielle Website lohnt sich. Man erhält dort auf Englisch eine Übersicht über sämtliche Raststätten des Landes.
Das Konzept wurde 1990 vom Verkehrsministerium mit der Absicht entwickelt, die Wirtschaft und den Tourismus der Regionen zu fördern. 1991 startete man eine Pilotphase. Am 22. April 1993 registrierte das Verkehrsministerium schliesslich die ersten 103 Michi-no-eki. 28 Jahre später existieren 1180 dieser Raststätten. In sämtlichen 47 Präfekturen des Landes gibt es diese Institution.
Der Gedenktag
Es ist eine besondere Erfolgsgeschichte, die sogar mit einem Gedenktag geehrt wird. Im vergangenen Jahr rief die Japan Anniversary Assocation auf Antrag der Vereinigung der Raststätten den offiziellen «Tag des Michi-no-eki» ins Leben, der seither jeweils am 22. April gefeiert wird.
GEDENKTAGE: Neben den 16 offiziellen Feiertagen besitzt Japan unzählige Gedenktage, die Ereignissen, Errungenschaften, Traditionen, Speisen oder Produkten gewidmet sind. Diese auf Japanisch bezeichneten "Kinenbi" werden von öffentlichen Institutionen, Vereinen, Unternehmen und Einzelpersonen ins Leben gerufen. Die Japan Anniversary Assocation registriert und beglaubigt die Gedenktage. Es existieren mittlerweile über 2100 Einträge.
- Bei den Autobahnen sind es sogenannte Service Areas ↩
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