Mit der Kreditkarte durch die Ticket-Schranke

Es war der 1. März 1967, als im Bahnhof Kitasenri im Norden Osakas die Zukunft des Bahnfahrens begann. Der Bahnbetreiber Hankyū hatte an jenem Tag zehn Maschinen für die automatisierte Fahrkartenkontrollen in Betrieb genommen (siehe Foto unten). Es war eine Weltneuheit. Die manuelle Kontrolle durch den Angestellten entfiel, die Abfertigung wurde dadurch entscheidend beschleunigt. Bereits 1975 hatten in der Region Osaka alle privaten und öffentlichen Bahngesellschaften dieses System eingeführt. Heute ist es, mit einigen Ausnahmen (Asienspiegel berichtete), ein Standard in den japanischen Bahnhöfen.
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Von der Magnet- zur IC-Karte

Die Technologie dieser Hightech-Bahnsteigsperren wurde stetig verfeinert. Lange waren die kleinen Magnetfahr-Fahrkarten die Norm. Ein neues Zeitalter begann mit der Einführung der wiederaufladbaren elektronischen Fahrkarte SUICA von JR East im Jahr 2001. Diese sogenannte IC-Karte ermöglichte dank NFC-Technologie erstmals eine kontaktlose und zugleich extrem schnelle Abfertigung in kurzen 0,2 Sekunden. Heute erledigen die meisten Passagiere diesen Schritt mit dem Smartphone (Asienspiegel berichtete). Parallel dazu ist der Schlitz für die Magnetfahrkarte bis heute in vielen Maschinen erhalten geblieben.
Der Kreditkarten-Leser

Ein weiteres Mal übernimmt die Region Osaka die Vorreiterrolle bei der Einführung der nächsten Generation der automatisierten Fahrkartenkontrolle. Die Nankai Electric Railway, die Osaka mit dem Flughafen Kansai und dem Tempelberg Koyasan verbindet, hat am 3. April 2021, in 16 Bahnhöfen neue Ticket-Schranken installiert, die kontaktlose Kreditkarten-Zahlungen in 0,3 bis 0,5 Sekunden abwickeln.
Die Idee dahinter ist bestechend. Künftig können Touristen ganz einfach ihre Kreditkarte an das Lesegerät halten und so die Bahnsteigsperre passieren (hier ein Video). Auch mit Apple- oder Google-Pay funktioniert es. Dabei wird alles automatisch abgebucht. Der Passagier muss sich keine Gedanken über den Fahrpreis machen, die Installation einer Bahn-App entfällt komplett. Aktuell sind die Kreditkarten der Marke Visa gültig. Installiert wurde dieses System, um den ausländischen Touristen in einer Post-Corona-Zeit die Reise mit der Nankai-Bahn zu vereinfachen.
Einführung des QR-Code-Lesers

Eine weitere Neuerung von Nankai ist die Einführung eines QR-Code-Lesers für online gekaufte Fahrkarten. Lange zögerten die japanischen Bahnbetreiber mit der Einführung eines solchen Systems. Sie befürchteten, dass die im Vergleich zur IC-Karte langsamere Lesegeschwindigkeit den Passagierfluss beeinträchtigen könnte. Nun ist es jedoch gelungen, dieses Problem technisch zu beheben. Nankai Electric Railway will in dieser ersten Anwendungsphase das neue System auf Herz und Nieren prüfen. Auch der grosse Bahnbetreiber JR East testet zurzeit die QR-Code-Schranke (Asienspiegel berichtete).
Somit zeichnet sich ab, dass früher oder später auch Japans Bahngesellschaften parallel zu den IC-Karten auf QR-Codes setzen werden, nur schon um die Magnetfahrkarte zu beseitigen und den Online-Verkauf jeglicher Fahrkarten zu vereinfachen. So funktioniert der QR-Code im Gegensatz zur NFC-Technologie garantiert auf jedem Smartphone und Papier. Gerade für die ausländischen Touristen ist diese Entwicklung ein Segen.


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