Das durchgeimpfte Dorf
Kitayama liegt am gleichnamigen Fluss in der bewaldeten Bergwelt der Kii-Halbinsel und zeichnet sich durch einige Besonderheiten auf. Das Dorf, das zur Präfektur Wakayama gehört, ist vollständig umgeben von den Präfekturen Nara und Mie und damit die einzige Exklave im Inselstaat. Darüber hinaus handelt es sich um die einzige Gemeinde in Wakayama, die politisch noch als Dorf (jp. mura) organisiert ist (Asienspiegel berichtete). Und schon bald wird Kitayama die erste Gemeinde in Japan sein, die alle impfwilligen Erwachsenen Einwohner gegen Covid-19 durchgeimpft haben wird.
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Anfang Mai hat Kitayama vom Gesundheitsministerium eine Schachtel mit 975 Dosen des Covid-19-Impfstoffs von Pfizer-Biontech erhalten. Das ist mehr als genug, um das ganze Dorf mit seinen 432 Einwohnern zu impfen. Von den 383 Einwohnern, die über 16 Jahre alt sind, haben sich schliesslich 318 angemeldet. Schon am vergangenen Wochenende war der erste Highschool-Schüler an der Reihe. Bis zum 5. Juni wird die Impfkampagne in Kitayama abgeschlossen sein. Die nicht verwendeten 339 Dosen wird die Präfektur Wakayama anderen Gemeinden verteilen.
Dörfer und kleine Inseln
Eigentlich hat Japan den Impfstoff erst für das Gesundheitspersonal und die über 65-Jährigen freigegeben. Den kleinen Gemeinden hat das Gesundheitsministerium jedoch erlaubt, übrig gebliebene Impfdosen einer Lieferung den restlichen Altersgruppen zu verabreichen.
Insgesamt existieren in Japan zehn politische Gemeinden, die weniger als 487 Einwohner zählen und somit mit einer einzigen Lieferung die gesamte Bevölkerung durchimpfen können. Hierzu gehören auch die drei kleinen Vulkaninseln Aogashima (Asienspiegel berichtete), Mikurajima und Toshima, die zur Hauptstadtpräfektur Tokio gehören (Asienspiegel berichtete).
Die grosse Ausnahme
Kitayama bildet die grosse Ausnahme in einer Impfkampagne, die schleppend vorankommt. Bis zum 13. Mai 2021 haben erst 5,6 Millionen Einwohner mindestens eine Impfung erhalten. Nun mehren sich jedoch die Anzeichen, dass es vorwärtsgehen könnte. Diese Woche wird die Zulassung für die Impfstoffe von Moderna und AstraZeneca erwartet. Am 24. Mai werden in Tokio und Osaka die zwei ersten grossen Impfzentren den Betrieb aufnehmen (Asienspiegel berichtete).
Bis Ende Juli will die Regierung das Gesundheitspersonal und die 36 Millionen über 65-Jährigen vollständig geimpft haben. Für die allgemeine Bevölkerung gibt es aktuell keine offiziellen Zielvorgaben. Es wird befürchtet, dass die Kampagne noch bis in den Winter dauern könnte. Die angepeilten 1 Million Impfungen pro Tag sollen dieses Worst-Case-Szenario verhindern (Asienspiegel berichtete).
Der Standort von Kitayama
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