Wenn die Schneekrone auf dem Fuji schmilzt
Immer wenn die Schneekrone auf dem Fuji im Frühling zu schmelzen beginnt, bleibt an einer ganz bestimmten Stelle auf der Höhe der achten Bergstation auf der Seite der Präfektur Yamanashi hartnäckig eine Schneefläche liegen, welche die Form eines Vogels hat. Es handelt sich um den sogenannten Nōtori, den «Landwirtschaftsvogel» (siehe Tweet unten). Die allererste schriftliche Erwähnung dieses Naturphänomens fand man im Buch «Kakusōroku» aus dem Jahr 1820. Als noch keine verlässlichen Wetterdaten zur Verfügung standen, war diese Erscheinung für die Reisbauern der Stadt Fujiyoshida traditionell das Signal dafür, dass man mit der Anzucht der Setzlinge beginnen konnte. Heutzutage beginnen die Arbeitsprozesse der Reisbauern früher. Wenn sich der Nōtori zeigt, sind die Bauern bereits daran, die Setzlinge auf den Reisfeldern anzupflanzen.
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Der Vogel erscheint irgendwann zwischen April und Mai. In diesem Jahr war es am 18. Mai 2021 so weit, vier Tage früher als im Vorjahr (siehe Tweet unten). 2019 wurde der Nōtori sogar am 25. April gesichtet. Speziell daran ist, dass sich die Form je nach Schneeverhältnissen anders präsentiert. In diesem Jahr war der Vogel bei der Verkündung gut zu sehen, da der umgebende Schnee schon weggeschmolzen war. Am 22. Mai wurde aus dem Nōtori schliesslich ein Kotori, ein Vögelchen, wie das Tourismusbüro von Fujiyoshida auf Twitter festhielt. Normalerweise dauert es rund eine Woche bis die Schneefläche an dieser Stelle völlig verschwindet.
Die letzten Tage der Schneekrone
Die berühmte Schneekrone auf dem Fuji bildet sich jeweils im Oktober. Bis in den Monat Mai hinein ist der Gipfel mit Schnee bedeckt (Asienspiegel berichtete). Die Besteigung dieses höchsten und bekanntesten Berges des Landes ist jeweils von Anfang Juli bis Anfang September möglich (Asienspiegel berichtete).
Der Nōtori am 18. Mai 2021
Am 22. Mai 2021 ist der Nōtori schon wesentlich kleiner
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