Der 300-jährige Markt

Ōmichō ist die Küche von Kanazawa. Die Geschichte dieses Marktes in der Hauptstadt der Präfektur Ishikawa reicht bis in die Edo-Zeit (1603 bis 1868) zurück. 1721 liess die herrschende Fürstenfamilie Maeda unweit der Burg diesen Markt errichten, um den Fisch- und Gemüse-Händlern, die ihre Stände zuvor entlang den beiden Stadtflüssen betrieben hatten, eine zentrale Heimat zu geben. In der Meiji-Zeit (1868 bis 1912) wurde Ōmichō zum hektischen Markt für Grosshändler, Zwischenhändler und Private. Hier traf sich eine Stadt. Die Eröffnung eines separaten Grosshandelsmarktes 1966 führte schliesslich zu einem Umbruch. Der Ōmichō-Markt diversifizierte in der Folge sein Angebot, das sich ganz auf die Einwohner ausrichtete.
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Heute besteht der Markt, der 1956 überdacht wurde, aus drei langen Gassen und 170 Geschäften. 2009 wurde er mit einem zusätzlichen grossen Gebäude erweitert, wo sich weitere Geschäfte, Cafés und Restaurants befinden (Asienspiegel berichtete). Der Zeitpunkt der Modernisierung war gut gewählt. Denn mit der Eröffnung der Hokuriku-Shinkansen-Strecke 2015 erlebte der Ōmichō eine neue Blüte. Auf einen Schlag verzeichnete Kanazawa 10 Millionen Touristen pro Jahr. Fischhändler des Marktes berichteten von einem 50-prozentigen Umsatzwachstum (Asienspiegel berichtete). Ōmichō wurde für die ausländischen Besucher zu einem idealen Ort, um in die japanische Esskultur in all ihren Facetten einzutauchen (Asienspiegel berichtete).
Ōmichō richtet sich neu aus

Am 22. April 2021 feierte der Markt ganz offiziell seinen 300-jährigen Geburtstag. Bei dieser Gelegenheit wurde ein neues Logo vorgestellt. Dass es diesen Markt noch immer gebe, sei der Anstrengungen der Vorfahren und der Unterstützung der Kunden zu verdanken, betonte Hajime Yoshimura, Präsident der Vereinigung der Ladenbesitzer. Diese Worte haben in dieser Zeit eine besondere Bedeutung. Denn auch in Ōmichō leidet man unter der aktuellen Corona-Krise.

Die Zahl der Kundschaft ist eingebrochen, die einst typischen langen Warteschlangen vor den beliebten Restaurants haben sich aufgelöst. Der Markt ist nun bemüht darum, die lokale Kundschaft zurückzugewinnen. Jeden dritten Freitag im Monat wird neu ein Tag der Danksagung an die Einwohner der Stadt gefeiert. Kostenlose Parkplätze für eine Stunde und zahlreiche Vergünstigungen sind Teil dieses wiederkehrenden Ereignisses. Denn bis die ausländischen Touristen zurückkommen, wird noch einige Zeit vergehen.
Der leidende Markt in Osaka
Ein ähnliches Schicksal erlebt zurzeit Osakas Kuromon-Ichiba. Die 580 Meter lange überdachte Marktstrasse mit ihren 150 kleinen Geschäften hat ebenfalls goldene Jahre hinter sich. Der Ort wurde zu einem Anziehungspunkt für Touristen aus ganz Asien, bis die Corona-Krise einschlug. Nun kämpfen auch dort viele Geschäft ums Überleben (Asienspiegel berichtete).



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