Der Schrein mit dem mys­ti­schen Wald

Zur­zeit ist Japan in wei­ter Fer­ne. Träu­men von einer Japan-Rei­se darf man aber wei­ter­hin. In die­ser Serie stel­le ich Orte vor, die man besu­chen soll­te, sobald die­se Kri­se ein­mal vor­bei ist. Wei­te­re Inspi­ra­tio­nen fin­den Sie in mei­nen Rei­se­bü­chern «In Japan» und «Jan in Japan».

Der Eingang zum Irazu no mori.
Der Ein­gang zum Ira­zu no mori. Asi­en­spie­gel

JAN IN JAPAN – Der Schrei­n, auf Japa­nisch Jin­ja genannt, ist ein Zen­trum des japa­ni­schen Shin­to­is­mus. Jedes Dorf besitzt einen sol­chen ritu­el­len Ort. Schät­zungs­wei­se 80’000 bis 100’000 sol­cher Anla­ge, deren Grös­se stark vari­ie­ren, soll es im gan­zen Land geben. Vie­le Jin­ja fin­det man in Wäl­dern, da die­se als natür­li­che Wohn­stät­ten ihrer Gott­hei­ten ange­se­hen wer­den. Man­che davon bil­den ein per­fek­te Sym­bio­se mit der Natur (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Auch der Keta-Tai­sha, der Gros­se Schrein von Keta, bei der Halb­in­sel Noto in der Prä­fek­tur Ishi­ka­wa, umgibt die­se spe­zi­el­le Aura. Ōku­ni­nu­shi, eine der zen­tra­len Gott­hei­ten des Shin­to­is­mus, wird hier verehrt. 

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Die Geschich­te des Schreins soll bis 2000 Jah­re alt sein. Erst­mals erwähnt wur­de die hei­li­ge Stät­te in der ältes­ten japa­ni­schen Gedicht­samm­lung Manyōs­hū aus dem 8. Jahr­hun­dert. Gleich fünf Bau­wer­ke die­ser Anla­ge gel­ten als natio­na­le Kul­tur­schät­ze. Das Haupt-Torii wur­de 1583 gebaut, die Gebets­hal­le stammt aus dem 1653. Vor dem Zwei­ten Welt­krieg, als der Shin­to­is­mus Staats­re­li­gi­on war, war der Keta-Tai­sha ein natio­na­ler Schrein der ers­ten Kategorie. 

Der Wald, den nie­mand betre­ten darf

Mei­ne Bezie­hung zu die­ser Stät­te ist spe­zi­ell. Immer­hin durf­te ich hier hei­ra­ten. Doch erst bei mei­nem zwei­ten Besuch hat­te ich die Zeit, den Keta-Tai­sha genau­er anzu­schau­en. Denn hin­ter der Anla­ge ent­fal­tet sich die wah­re Schön­heit die­ses Ortes. Es ist ein 3 Hekt­ar gros­ser Urwald, der Ira­zu no mori, der als hei­lig ange­se­hen wird und seit über 400 Jah­ren nicht mehr betre­ten wer­den darf. 300- bis 500-jäh­ri­ge Bäu­me ste­hen hier. 1967 wur­de er zum natio­na­len Natur­denk­mal erho­ben. Tief im Wald befin­det sich der inne­re Schrein, der nur vom Ober­pries­ter und vom Kai­ser auf­ge­sucht wer­den darf. 1983 war Ten­nō Hiro­hi­to an die­sem Ort. 

Ein Torii, das abge­sperrt ist, mar­kiert den Ein­gang zu die­ser unbe­kann­ten Welt. Mehr durf­te ich damals nicht sehen. Doch im Dezem­ber 2019 mach­te der Schrein zum ers­ten Mal eine Aus­nah­me. Ein kur­zer Pil­ger­spa­zier­gang, der von einem Pries­ter ange­führt wird, wur­de der Öffent­lich­keit gestat­tet. Im Coro­na-Jahr ent­schloss man sich, für eine aber­ma­li­ge zeit­lich begrenz­te Öff­nung, um den Men­schen die Bedeu­tung der Natur näher­zu­brin­gen und auf die Zer­stö­rung unse­rer Umwelt auf­merk­sam zu machen. Noch bis zum 9. Mai 2021 ist der Ira­zu no mori geöff­net. Der Zutritt ist nur mit einer Reser­va­ti­on und einer «Gebets­ge­bühr» von 3000 Yen möglich. 

Die Strand-Auto­stras­se nebenan

Doch selbst ohne die Mög­lich­keit, den Ira­zu no Mori zu betre­ten, lohnt sich der Besuch die­ser Stät­te. Auch die im Wald­ab­schnitt zugäng­li­chen Berei­che strah­len eine beson­de­re Ruhe und Schön­heit aus, die his­to­ri­schen Bau­wer­ke sind ein­drück­lich. Neben­bei befin­det sich gleich in der Nähe des Keta-Tai­sha eine über­aus welt­li­che Sehens­wür­dig­keit. Es ist die längs­te Strand-Auto­stras­se Japans (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Das Torii des Keta-Taisha aus dem 16. Jahrhundert.
Das Torii des Keta-Tai­sha aus dem 16. Jahr­hun­dert. Asi­en­spie­gel
Im Waldabschnitt, der für alle zugänglich ist.
Im Wald­ab­schnitt, der für alle zugäng­lich ist. Asi­en­spie­gel
Ein weitere Abschnitt des Keta-Taisha.
Ein wei­te­re Abschnitt des Keta-Tai­sha. Asi­en­spie­gel

Der Stand­ort des Keta-Taisha


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